Zwickau setzt ein Zeichen: Flaggen hissen gegen Atomkriege!

Zwickau beteiligt sich am Flaggentag für Frieden und nukleare Abrüstung am 8. Juli 2025, 80 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki.
Zwickau beteiligt sich am Flaggentag für Frieden und nukleare Abrüstung am 8. Juli 2025, 80 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki. (Symbolbild/NAG)

Zwickau setzt ein Zeichen: Flaggen hissen gegen Atomkriege!

Zwickau, Deutschland - Am 4. Juli 2025 gedenken viele Städte weltweit eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Vor 80 Jahren, am 6. August und 9. August 1945, wurden in Hiroshima und Nagasaki die ersten und bislang einzigen Atombomben im Krieg eingesetzt. Diese verheerenden Angriffe führten sofort zu schätzungsweise 100.000 Todesopfern, hauptsächlich unter Zivilisten und Zwangsarbeitern. Bis Ende 1945 starben weitere 130.000 Menschen an den verheerenden Folgen wie Strahlenkrankheit und Verletzungen. Diese Schockwelle von Leid und Tod veranlasste viele Überlebende, als sogenannte Hibakusha, vor den katastrophalen Konsequenzen des Einsatzes von Nuklearwaffen zu warnen. Die Erfahrungen aus diesen Tragödien mahnen bis heute zur Nuklearen Abrüstung und zum friedlichen Zusammenleben.

In diesem Zusammenhang startet am 8. Juli 2025 eine bedeutende Aktion in Deutschland: Über 600 Städte werden die Flagge der Initiative „Mayors for Peace“ hissen. Dieses Netzwerk, gegründet 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima, verfolgt eine klare Vision: die Abschaffung von Atomwaffen und die Förderung von Frieden und internationaler Verständigung. In Deutschland zählt das Netzwerk rund 900 Mitgliedsstädte, und Zwickau ist stolz darauf, seit dem Stadtratsbeschluss vom 31. März 2022 Teil dieser globalen Bewegung zu sein. Auch in Hannover, wo Oberbürgermeister Belit Onay als Vizepräsident des Netzwerks aktiv ist, wird für die Botschaft der Abrüstung und des Friedens geworben. Am 8. Juli wird zudem an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs aus dem Jahr 1996 erinnert, das feststellt, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen gegen das Völkerrecht verstoßen.

Globale Situation der Atomwaffen

Während sich viele Städte für den Frieden einsetzen, stehen unsere Bemühungen um Abrüstung vor Herausforderungen. Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI schätzt, dass weltweit etwa 12.241 Atomsprengköpfe existieren, und dass alle neun Atommächte dabei sind, ihre Arsenale zu modernisieren. Besonders besorgniserregend ist das schnelle Wachstum des chinesischen Atomwaffenarsenals. Der New START-Vertrag, der die strategischen Kernwaffen der USA und Russlands begrenzt, läuft Anfang des nächsten Jahres aus, ohne dass Anzeichen einer Verlängerung oder eines Ersatzes bestehen. Dies könnte einen neuen nuklearen Rüstungswettlauf befeuern, der in einer Welt zunehmender Spannungen gravierende Konsequenzen haben könnte. „Nukleare Abschreckung führt in einer unsicheren Welt zu noch mehr Unsicherheit“, betont Onay, der sich mit anderen Städten um eine friedliche Lösung bemüht.

Gedenken an die Vergangenheit

Der Flaggentag am 8. Juli ist nicht nur eine Geste; er ist ein wichtiges Zeichen. Insbesondere in der heutigen Zeit, in der alte und neue Konflikte aufeinanderprallen, erinnert diese Aktion an die Verantwortung der Menschheit, Nuklearwaffen abzulehnen und den Frieden zu fördern. Selbst 80 Jahre nach den tragischen Ereignissen in Hiroshima und Nagasaki bleibt der Appell zur Abrüstung aktuell. In den Gedenkstätten beider Städte wird die Erinnerung an die Opfer wachgehalten, und die Stimmen der Überlebenden mahnen weiterhin zur Menschlichkeit und zur Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen.

Indem wir an diese Vergangenheit erinnern und die Flagge für den Frieden hissen, setzen wir ein starkes Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen. Es liegt an uns, diese Botschaft weiterzutragen und aktiv für eine abgerüstete und friedliche Zukunft zu kämpfen. Mehr als 8.480 Städte in 166 Ländern sind bereit, diesen Weg mit uns zu gehen – werden auch wir Teil davon?

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OrtZwickau, Deutschland
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