Zwickauer Puppentheater im Wechsel: Gerbocs Abschied und neue Visionen!

Zwickauer Puppentheater im Wechsel: Gerbocs Abschied und neue Visionen!

Zwickau, Deutschland - Die erste Jahreshälfte 2025 bringt eine Welle der Veränderungen und Feierlichkeiten in das Zwickauer Puppentheater. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Institution hat die scheidende Direktorin Monika Gerboc eine emotionale Abschiedsparty organisiert, bei der sie symbolisch Goldstaub auf den Bühnenboden verstreute. Sie wollte damit festhalten, dass während sich Erinnerungen verwischen, die Inszenierungen in jedem Fall bleiben. Gerboc führte das Puppentheater fast ein ganzes Jahrzehnt und verabschiedet sich nun mit gemischten Gefühlen, nachdem sie ihre Nachfolgerin Christine Schmidle und Dramaturg Alexej Vancl herzlich in ihr neues Amt einführt. Blick.de berichtet.

Jürgen Flemming, Geschäftsführer von Kultour Z., merkte an, dass Gerboc mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit auf den Direktorposten aufmerksam machte. Sie ließ nicht locker und rief ihn über 18 Mal an, um ihre Vision für das Theater zu verdeutlichen. Während ihrer Amtszeit initiierte sie kreative Projekte wie „Deutsche Balladen“ mit VR-Brillen und international beachtete Puppentheater-Festivals, die eine neue Dimension für die Stadt eröffneten.

Ein neues Kapitel beginnt

Der Abschied von Gerboc fällt mit einer Zeit des Wandels zusammen. Schmidle, die nun die Zügel in der Hand hält, bringt ihre umfangreiche Erfahrung aus 14 unterschiedlichen Theatern mit, darunter das berühmte Shakespeare’s Globe in London. Ein neuer Wind weht auch durch die Dramaturgie, denn Alexej Vancl wird ab November die künstlerischen Entscheidungen mitgestalten. Zusammen planen sie, das Puppentheater in eine noch kreativere Zukunft zu führen.

Der Abschied war nicht nur für Gerboc persönlich, sondern auch für viele Besucher von Bedeutung – darunter das Ehepaar Franziska und Konrad Till, das in einer von Gerbocs Inszenierungen zusammenfand. Bei der offiziellen Verabschiedung war das Publikum sichtlich bewegt von Gerbocs letzter Inszenierung „Kannst du pfeifen, Johanna“, die am 22. Juni Premiere hatte. Sie thematisiert den Tod und den Verlust, und berührte viele Anwesende tief.

70 Jahre Puppentheater Zwickau

Das Zwickauer Puppentheater ist ein bedeutender Kulturträger, der nun sein 70-jähriges Bestehen feiert. Zur Jubiläumsfeier ist ein internationales Festival in Planung, das am 7. Oktober mit einer bunten Parade durch die Innenstadt eröffnet wird. Über mehrere Tage hinweg können Besucher verschiedene Gastspiele von Ensembles aus Deutschland, der Slowakei, Spanien und Frankreich erleben. Auf dem Spielplan stehen beliebte Stücke wie „Dornröschen“, „Ritter Rost“ und eine Adaption von „Bremer Stadtmusikanten“ unter dem Titel „End.lich“. Auch innovative Formate wie das Figurentheater in virtueller Realität werden den Zuschauern geboten, einschließlich der Goethe-Ballade „Erlkönig“.

In der laufenden Spielzeit kann sich das Publikum auf insgesamt 16 Inszenierungen freuen. Diese umfassen nicht nur Angebote für Kinder, sondern auch Stücke für Jugendliche und Erwachsene. Damit möchte das Puppentheater eine kulturelle Insel schaffen, auf der die Besucher sowohl Kraft tanken als auch über gesellschaftlich relevante Themen reflektieren können. Radio Zwickau berichtet.

Die Geschichte des Puppentheaters ist reich und vielfältig. Seit der Antike haben bewegliche Figuren Menschen in ihren Bann gezogen, und die Kunstform hat sich über die Jahrhunderte stetig weiterentwickelt. Ursprünglich war das Puppenspiel auf erwachsene Zuschauer ausgerichtet, heute zieht es Zuschauer jeden Alters in seinen Bann. Auch bekannte Autoren, darunter Goethe und Kleist, schrieben für das Puppentheater und prägten seine Entwicklung maßgeblich. Das Puppentheater-Museum dokumentiert.

So blickt das Zwickauer Puppentheater voller Vorfreude in die Zukunft und nimmt die Herausforderungen des Wandels begeistert an. Ein neues Kapitel beginnt, und die Zuschauer dürfen sich auf viele innovative und bewegende Aufführungen freuen.