Schock in Deutschland: Gerry Weber schließt alle Filialen mit Mega-Rabatten!

Schock in Deutschland: Gerry Weber schließt alle Filialen mit Mega-Rabatten!
Halle/Westfalen, Deutschland - In einem traurigen Kapitel für die Modeindustrie in Deutschland wird die Traditionsmarke Gerry Weber alle 40 Filialen im Land schließen. Der Modehersteller mit Sitz in Halle/Westfalen hat am 18. Juni 2025 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, was den endgültigen Rückzug aus dem stationären Handel bedeutet. Mit rund 560 Beschäftigten, darunter viele langjährige Mitarbeiter, wird der Verlust nun greifbar, da die Geschäfte aufgeben werden und künftig ausschließlich über Handelspartner erhältlich sind. Laut Merkur läuft der Räumungsverkauf in den betroffenen Filialen bereits, und Rabatte von bis zu 70 Prozent locken Kunden in die Geschäfte.
Die Schließungswelle umfasst Filialen in Städten wie Brühl und Hamburg sowie in verschiedenen Berliner Bezirken, die voraussichtlich bis Ende August 2025 viele ihrer Tore schließen werden. In Speyer ist eine Schließung noch ungewiss und liegt vage im Sommer. Währenddessen bleibt eine Filiale der Modesso-Gruppe in Viersen geöffnet, was einen kleinen Lichtblick in dieser dunklen Zeit darstellt.
Schwierige Zeiten für die Modebranche
Gerry Weber ist nicht allein in seiner Misere. Die gesamte Modebranche in Deutschland steht unter Druck. 2023 stellte sich als besonders herausfordernd dar, geprägt von unsicheren wirtschaftlichen Verhältnissen, Inflation und einem Rückgang des Verbrauchervertrauens. Laut einem Bericht von McKinsey haben mehrere deutsche Traditionsmarken, wie Peek & Cloppenburg, ebenfalls Insolvenz angemeldet. Der stationäre Modehandel erlebte einen Umsatzrückgang von 12% im dritten Quartal 2023, was das fragile Ökosystem weiter belastete.
Die Lage für Gerry Weber war schon seit längerer Zeit angespannt. Nach gescheiterten Sanierungsversuchen in den Jahren 2019 und 2023 nimmt der Druck weiter zu. Die Übernahme durch die spanische Firma Victrix, die die Marke Gerry Weber unter eigenen Strukturen neu starten will, wird einige Fragen aufwerfen, insbesondere in Bezug auf die wirtschaftlichen Details der Übernahme, die bisher geheim gehalten wurden. Victrix plant, die Produktion zu zentralisieren und die Marke Punt Roma auszubauen, doch das Schicksal der Gerry Weber-Filialen scheint besiegelt.
Der Ausblick in die Zukunft
Für die vielen Verbraucher trifft diese Schließungswelle auf ein wirtschaftliches Klima, in dem Sparsamkeit das neue Schlagwort ist. Steigende Kosten für Energie, Miete und Gehälter belasten die Haushalte, während die Nachfrage nach Bekleidung und Schuhen sinkt. Laut Tagesschau planen 76% der deutschen Verbraucher, weniger Geld für Mode auszugeben, was die unsichere Zukunft für Unternehmen wie Gerry Weber unterstreicht.
Inmitten all dieser Herausforderungen ist die Modebranche gefordert, sich neu zu erfinden. Trends wie Nachhaltigkeit und authentische Markenkommunikation gewinnen an Bedeutung. Die kommenden Jahre könnten für Gerry Weber und die gesamte Branche entscheidend sein – ob diese Herausforderungen als Chancen zur Veränderung gewertet werden, bleibt abzuwarten.
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Ort | Halle/Westfalen, Deutschland |
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