Selenskyj schlägt Alarm: Putin plant Chaos in Moldau und Rumänien!

Selenskyj schlägt Alarm: Putin plant Chaos in Moldau und Rumänien!
Odessa, Ukraine - Wolodymyr Selenskyj hat in eindringlichen Worten vor den russischen Expansionsvorhaben gewarnt, die sich in Richtung Moldau und Rumänien richten. Dies geschah beim Ukraine-Südosteuropa-Gipfel in Odessa, wo der ukrainische Präsident erklärte, dass die militärischen Pläne Russlands auf die Region Odessa und die angrenzenden Grenzen abzielen. Selenskyj führt aus, dass Russland versuche, Chaos zu stiften, um Europa zu schwächen und attraktivere Gelegenheiten für seine geopolitischen Ambitionen zu schaffen. Dies erfolgt in einer Zeit, in der die Sicherheitslage in Moldau zunehmend angespannt ist.
Laut Selenskyj strebt Wladimir Putin nicht nur Einfluss über die Ukraine, sondern auch über den gesamten Balkan und die Stabilität in Europa an. Ein weiterer Aspekt dieser Strategie scheint die destabilisierung von Moldau vor den Parlamentswahlen im September zu sein. Ein Misslingen Europas könnte Putin nach Selenskyjs Einschätzung ermutigen, seinen Einfluss auszuweiten und mehr Macht zu beanspruchen.
Die Komplexität der Sicherheitslage in Moldau
Die schwierige Situation in Moldau wird durch einen anhaltenden russischen Einfluss und die Präsenz prorussischer Kräfte in mehrheitlich ethnisch gemischten Gebieten wie Transnistrien erschwert. Diese Region, die sich 1992 von Moldau abspaltete, beherbergt etwa 30 Prozent ethnische Russen und wird von ca. 1.500 russischen Soldaten unterstützt. Die moldauische Regierung unter Präsidentin Maia Sandu hat seit ihrer Amtseinführung vor etwas mehr als einem Jahr große Herausforderungen zu bewältigen, darunter eine Reformagenda zur Bekämpfung von Korruption und zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit, die im Gefolge des Ukraine-Kriegs jedoch gefährdet ist. Moldau leidet unter verschärften Sicherheitsrisiken, wirtschaftlicher Instabilität und einer Energiekrise.
Die Abhängigkeit von Russland hat sich als besonders problematisch erwiesen. Gazprom stellte im Januar 2025 die Gaslieferungen vollständig ein, was zu einem drastischen Anstieg der Energiepreise führte. Strompreise sind zum Teil um 70 Prozent gestiegen, und der Lebensstandard vieler Moldauer ist stark gesunken. Rund 30 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze, was die gesellschaftliche Unruhe verstärkt. Die wachsende Unzufriedenheit mit der Regierung wird auch von prorussischen Kräften wie dem oligarchischen Politiker Ilan Shor verstärkt, der versuchte, die Wahlen mit illegalen Geldern zu beeinflussen.
Der hybride Krieg und die geopolitischen Implikationen
Russland nutzt eine Vielzahl hybrider Kriegsführungsmethoden, um die proeuropäische Regierung in Moldau zu destabilisieren und gesellschaftliche Spannungen zu schüren. Dazu gehören erpresserische Energiepolitik, Unterstützung prorussischer Parteien und Einflussnahme auf Wahlen. Neben den innerstaatlichen Turbulenzen gibt es auch größere geopolitische Implikationen. Bruno Kahl, der Chef des Bundesnachrichtendienstes, äußerte, die Ukraine sei nur ein Schritt in Putins Strategie nach Westen. Auch Selenskyj warb auf dem Gipfel für eine verstärkte militärische Hilfe für die Ukraine, insbesondere in Form von Flugabwehrsystemen, und forderte politische Unterstützung für den EU-Beitritt der Ukraine.
Selenskyj sieht die bevorstehenden Wahlen in Moldau als kritisch an und bezeichnete sie als möglichen Wendepunkt im Zuge der EU-Integration des Landes. Moldaus Präsidentin Sandu hat die Parlamentswahl 2025 als „letzte Schlacht“ für die EU-Mitgliedschaft bezeichnet. Die Teilnahme der Bevölkerung an einem EU-Referendum im Oktober 2024, bei dem 50,4 Prozent für die proeuropäischen Kräfte stimmten, zeigt eine klare Unterstützung für diese Richtung, aber die anhaltenden Herausforderungen durch Russland bleiben eine ernsthafte Bedrohung.
Die geopolitischen Spannungen in der Region sind deutlich spürbar. Während sich Moldau bemüht, den Einfluss Russlands zurückzudrängen und stabiler zu werden, bleibt die Frage offen, wie sich die nächsten Schritte entwickeln werden. Angesichts der angespannten Lage bleibt es abzuwarten, welche Fortschritte Moldau auf dem Weg zur EU-Integration machen kann und ob der Kreml sein Ziel, den Einfluss in der Region auszubauen, weiterhin aggressiv verfolgen wird.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen in Moldau und dem Einfluss Russlands, siehe die Berichterstattung von Der Westen, bpb und Spiegel.
Details | |
---|---|
Ort | Odessa, Ukraine |
Quellen |