Felsenkeller in Zeulenroda-Triebes: Ein Denkmal vor dem Aus?

Felsenkeller in Zeulenroda-Triebes: Ein Denkmal vor dem Aus?

Zeulenroda-Triebes, Deutschland - In Thüringen gibt es viele Orte, die Geschichten erzählen. Ein ganz besonderer ist das Gasthaus „Felsenkeller“ in Zeulenroda-Triebes. Mit einer Geschichte, die über 400 Jahre zurückreicht, könnte es sich sogar um das älteste Gebäude der Stadt handeln. Beate Dietzel, die den Gasthof bis 2006 betrieb, sieht nun einer unsicheren Zukunft entgegen. Sie hofft, das wertvolle Denkmal in andere Hände abgeben zu können, um es zu revitalisieren. Leider blieb ihr Versuch, das Gebäude zu verkaufen, bisher ohne Erfolg. Finanzielle Schwierigkeiten kamen hinzu, und seit über zehn Jahren sucht sie nach einem Käufer für die insgesamt 2000 Quadratmeter große Fläche, die neben den Gasträumen auch Wohnungen, einen Anbau, eine Scheune und Nebengelasse umfasst. Tragische Schicksalsschläge führten zudem dazu, dass sie alleinige Erbin des traditionsreichen Gasthofs wurde. Thüringen24 berichtet, dass in diesem historischen Gebäude die Zeit stehen geblieben scheint.

Der „Felsenkeller“ ist nicht nur für seine Geschichte bekannt, sondern auch für seine schöne Lage und die traditionelle Thüringer Küche. Der Name des Gasthauses stammt von einem ehemaligen Bergwerk, das 50 Meter tief in den Berg führt und für interessierte Gäste zugänglich ist. Seit 1964 wird das Gasthaus von der Familie Fröderking geführt und hat sich über die Jahre als beliebtes Ausflugsziel etabliert. Trotz der Herausforderungen, die das Gebäude durch den verheerenden Brand im Jahr 2006 zu bewältigen hatte, wurde der Gasthof nach dem Wiederaufbau am 15. Dezember 2007 neu eröffnet. Heute bietet die Pension Platz für 20 Personen, mit komfortablen Gästenzimmern und einer einladenden Speisekarte, die nicht nur Thüringer Spezialitäten, sondern auch Fisch, Geflügel und Wild umfasst. Zudem gibt es für die Gäste zahlreiche Annehmlichkeiten wie WLAN, einen Spielplatz und einen Aufenthaltsraum. Thüringen.info hat die Vorzüge des Gasthauses eindrucksvoll zusammengefasst.

Ein Stück Kulturgeschichte

Das Gasthaus „Felsenkeller“ ist ein herausragendes Beispiel für die Rolle von historischen Gasthäusern in der ländlichen Kultur. Wie in einem aktuellen „Bookazine“ über historische Gasthäuser beschrieben wird, sind solche Orte mehr als nur ein Platz zum Übernachten oder Essen. Sie sind Teil der Dorfkultur und des ländlichen Lebens. Frank J. Ebner, der Autor des Buches, hebt hervor, dass Gasthäuser mit der Gastronomie- und Weltgeschichte verwoben sind und die Geschichten ihrer Wirte und Gäste bewahren. Die Porträts in dieser Sammlung laden dazu ein, in die Geschichte solcher Orte einzutauchen und ihre besonderen Schicksale zu entdecken. Das Buch umfasst 92 Seiten und bietet mit etwa 220 Abbildungen, darunter auch rare historische Fotos, einen spannenden Einblick in die Vielfalt dieser Gasthäuser. Region im Blick bietet weitere Hintergründe zu dieser beeindruckenden Sammlung.

Es bleibt abzuwarten, was die Zukunft für den „Felsenkeller“ bereithält. Eines ist sicher: Solche historischen Orte sind es wert, bewahrt zu werden, damit auch künftige Generationen in den Genuss ihrer Geschichten kommen können. Vielleicht findet sich ja bald jemand mit dem nötigen Händchen, um diesen kulturellen Schatz wieder zum Blühen zu bringen.