Gera: Stolpersteine-Tour am Dienstag – Erinnerungen an vergessene Schicksale!

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Erfahren Sie die neuesten Ereignisse in Gera: Stolpersteine, Ausstellungen, Touren und Veranstaltungen vom 27. Oktober bis 1. November 2025.

Erfahren Sie die neuesten Ereignisse in Gera: Stolpersteine, Ausstellungen, Touren und Veranstaltungen vom 27. Oktober bis 1. November 2025.
Erfahren Sie die neuesten Ereignisse in Gera: Stolpersteine, Ausstellungen, Touren und Veranstaltungen vom 27. Oktober bis 1. November 2025.

Gera: Stolpersteine-Tour am Dienstag – Erinnerungen an vergessene Schicksale!

In Gera stehen die kommenden Tage ganz im Zeichen der Erinnerung an die jüdische Geschichte der Stadt. Ab dem 28. Oktober haben Interessierte die Gelegenheit, an einer ganz besonderen Tour teilzunehmen: Die Tour „Entlang der Stolpersteine“ beginnt um 15 Uhr am jüdischen Denkmal in der Schülerstraße. Der Fokus liegt dabei auf den Lebensbedingungen der Juden in den 30er Jahren und den Schicksalen einzelner Familien, wie zum Beispiel der Familie Biermann. Diese kostenfreie Veranstaltung dauert eine Stunde und bietet einen tiefen Einblick in die bewegende Vergangenheit der Stadt. Zudem berichtet otz.de über die Verzweigungen, die diese Geschichte heute noch für die Geraer Community hat.

Doch das ist nicht alles, was die Stadt in den nächsten Tagen zu bieten hat. Am 28. Oktober wird in den Gera Arcaden die Ausstellung „Thüringen – Land der offenen Heimaten“ eröffnet. Dr. Frithjof Reinhardt wird durch die Ausstellung führen, die bis zum 5. November zu sehen ist. Dabei haben die Besucher die Möglichkeit, in ein Gespräch über die Idee einer „offenen Heimat“ einzutauchen, welches von Dr. Annette Schneider-Reinhardt und Ayman Qasarwa moderiert wird. Das Ganze wird von Dr. Justus H. Ulbricht geleitet und verspricht, aufschlussreiche Perspektiven zu bieten.

Stolpersteine: Ein großes Erbe der Erinnerung

Die Stolpersteine in Gera sind mittlerweile zu einem bedeutenden Teil der Erinnerungsarbeit geworden. Am 6. Mai 2025 wurden in der Altenburger Straße und im Steinweg insgesamt 12 neue Steine verlegt, die an die jüdischen Familien erinnern, die von den Nazis verfolgt oder ermordet wurden. Gunter Demnig, der Initiator des Projekts, persönlich verlegte die handgefertigten Mini-Denkmale, die die Lebensdaten der Opfer tragen. Mit diesen neuen Steinen gibt es nun insgesamt 124 Stolpersteine in Gera, die an die Schrecken der Vergangenheit erinnern und sichtbar machen, was vielen unbekannt bleibt. Diese für die Erinnerungsarbeit so wertvollen Stolpersteine tragen die Inschrift „Hier wohnte“ und bieten in einer oft weitgehend anonymen urbanen Umgebung persönliche Einblicke in leidvolle Schicksale der Geschichte. gera.de hebt hervor, dass die erste Stolperstein-Verlegung bereits 2008 stattfand.

Das Projekt der Stolpersteine hat mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern auch weit über die Grenzen hinaus an Bedeutung gewonnen. Seit seiner Einführung 1992 sind weltweit bereits über 116.000 Steine verlegt worden, und sie tragen dazu bei, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten. Sie sind ein starkes Symbol des Gedenkens und bieten Raum für Reflexion über das, was war. Diese Mini-Denkmale werden an den letzten Wohnhäusern der Opfer angebracht und sind ein Teil des dezentralen Kunstprojekts, das auf die Notwendigkeit hinweist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen – nicht nur in Gera, sondern überall in Europa. iamexpat.de erklärt, dass es wichtig ist, die individuelle Geschichte hinter jedem Stein zu erkennen und ein Bewusstsein für die Schicksale der Opfer zu schaffen.

Kulturelle Highlights in der Stadt

Während Gera für die Erinnerungskultur steht, dürfen auch die kulturellen Veranstaltungen nicht zu kurz kommen. Am Mittwoch, den 29. Oktober, etwa, findet um 18.30 Uhr ein Vortragsabend über häusliche Gewalt in der Eisenbahnstraße 7a statt. Dies wird von der Freien evangelischen Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus Gera organisiert, wobei der Verein Perlenschatz aus Solms als Gast eingeladen ist. Hier können sich Interessierte über wichtige Themen unserer Zeit informieren und im Gespräch aktiv teilnehmen.

Zusätzlich sorgt das Kabarett „Fettnäppchen“ für Unterhaltung unter dem Geraer Rathaus. Das Ensemble präsentiert vom 29. bis zum 31. Oktober „Es brabbelt in der Kiste“. Und das Wochenende bringt gleich noch einen Höhepunkt mit sich: Am 1. November findet um 20 Uhr das Gastspiel „Kesselalarm mit Herricht und Preil“ statt. Kulturinteressierte sollten sich diese Chance nicht entgehen lassen!

All diese Veranstaltungen zeigen, dass Gera ein lebendiger Ort des Gedenkens und der Kultur ist, der die Vergangenheit nicht nur bewahrt, sondern sie auch in die Gegenwart holt. Ein Glücksgriff für die Stadt und ihre Bürger!