Gera kämpft gegen Wohnungsleerstand: Einfamilienhäuser statt Neubauten!

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Gera plant Strategien zur Verbesserung des Wohnraums. Diskussionen über Sanierung, Leerstand und Neubau bis 2035 im Fokus.

Gera plant Strategien zur Verbesserung des Wohnraums. Diskussionen über Sanierung, Leerstand und Neubau bis 2035 im Fokus.
Gera plant Strategien zur Verbesserung des Wohnraums. Diskussionen über Sanierung, Leerstand und Neubau bis 2035 im Fokus.

Gera kämpft gegen Wohnungsleerstand: Einfamilienhäuser statt Neubauten!

In Gera brodelt es, wenn es um die Stadtentwicklung und die Wohnraumsituation geht. Der Stadtrat steht vor der Herausforderung, sanierungsunwillige Eigentümer dazu zu bewegen, ihre Immobilien auf Vordermann zu bringen. Gera hat zwar ein großes Angebot an günstigem Wohnraum, doch es wird kein neuer Mehrgeschosser benötigt, da die Mieten kaum Spielraum für Modernisierungen lassen. Obendrein sind moderne, qualitativ hochwertige Wohnungen in der Stadt zur Mangelware geworden, während Plätze wie das Heinrichsquartier an der Weißen Elster ein gutes Geschäft machen und sich blendend verkaufen, so berichtet mdr.de.

Experten betonen, dass der Bedarf an Einfamilienhäusern enorm ist. Bis 2035 könnten bis zu 1.400 neue Eigenheime notwendig werden, doch aktuell fehlen Flächen für etwa 180 neue Bauprojekte. Diese schiere Flächenknappheit stellt die Stadt vor große Herausforderungen – durchschnittlich werden dazu 650 Quadratmeter pro Einfamilienhaus benötigt. Hier zeigt sich, dass der Bau von Eigenheimen zwischen bestehenden Mehrfamilienhäusern eine potenzielle Lösung zur Stabilisierung sozialer Strukturen sein könnte.

Leerstand und Stadtumbau

Die Situation in Gera wird weiter kompliziert durch den massiven Wohnungsleerstand. Seit den 90er Jahren hat die Stadt etwa 12.000 leerstehende Wohnungen, und Prognosen deuten darauf hin, dass diese Zahl bis 2035 auf 10.500 ansteigen könnte. Laut der Stadtverwaltung wurden bis 2021 bereits ca. 7.500 Wohnungen zurückgebaut, um dem Problem Herr zu werden. Dies geschieht im Rahmen der „Entwicklungskonzeption Wohnen (EKW)“, die vom Stadtrat beschlossen wurde. Die EKW 2035 ist dabei maßgebend für künftige Vorhaben und verfolgt das Ziel, gemeinsam mit Eigentümern und Akteuren vor Ort Lösungen zu entwickeln, um stadtteilbezogene Konzepte zu fördern, sagt die Stadt Gera.

Ein Problem bleibt jedoch bestehen: viele der leerstehenden Wohnungen befinden sich in weniger gefragten Lagen, insbesondere in mehrgeschossigen Gebäuden, die vor 1918 erbaut wurden. So sind kritische Stimmen aus dem Stadtentwicklungsgespräch laut geworden. Maria-Rita Ledermann, eine der Diskussionsteilnehmerinnen, warnt vor Neubauten, die zu einem Abriss leerer Wohnhäuser führen könnten. Stattdessen ruft sie zur Umnutzung der bestehenden Gebäude auf.

Der Weg in die Zukunft

Die Stadtplanung in Gera erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen den verschiedenen Interessen und Konfliktpunkten. Stadtplaner Andreas Paul hebt hervor, dass die Umnutzung des Bestands Priorität hat. Dennoch ist nicht zu vergessen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen den Bau neuer Projekte erschweren. So könnte das Baurecht für die vielversprechendsten Areale bis zu fünf Jahre in Anspruch nehmen und sichtbare Veränderungen im Stadtbild erst in einem Zeitraum von zehn bis zwanzig Jahren realistisch werden.

Trotz aller Herausforderungen bietet die Stadt die Möglichkeit, durch durchdachte Planungsmaßnahmen einer drohenden Wohnungsnot entgegenzuwirken. Das Engagement für die Entwicklungskonzeption zeigt bereits erste Erfolge, auch wenn der Weg lang und steinig ist. Doch mit einem beherzten Ansatz und dem richtigen Gespür für die Bedürfnisse der Geraer Bürger könnte Gera bald wieder aufblühen und seinen Platz unter den attraktiveren Städten in der Region behaupten.

Für detaillierte Informationen können Sie die vollständigen Berichte auf mdr.de, Gera.de und bbsr.bund.de nachlesen: mdr.de, Gera.de, bbsr.bund.de.