Leinakanal in Gotha: Bibern schadet der Wasserkunst – Abstellung angekündigt!

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Der Leinakanal in Gotha wird ab 29.09.2025 wegen Biberdämmen für drei Wochen abgestellt, was die Wasserkunst beeinträchtigt.

Der Leinakanal in Gotha wird ab 29.09.2025 wegen Biberdämmen für drei Wochen abgestellt, was die Wasserkunst beeinträchtigt.
Der Leinakanal in Gotha wird ab 29.09.2025 wegen Biberdämmen für drei Wochen abgestellt, was die Wasserkunst beeinträchtigt.

Leinakanal in Gotha: Bibern schadet der Wasserkunst – Abstellung angekündigt!

Die Stadt Gotha sieht sich derzeit mit einem besonderen Umstand konfrontiert: Der Leinakanal führt nicht genug Wasser, um die Wasserkunst am Schlossberg zu betreiben. Wie Gotha Aktuell berichtet, wird die Wasserkunst aufgrund der teils problematischen Situation mit Biberdämmen am Kanal vorübergehend abgestellt.

Ab Montag, dem 29.09.2025, wird der Leinakanal schrittweise ab Emleben in das Altenwasser umgeleitet, um die Probleme mit den dicken Biberdämmen an mehreren Stellen zwischen Emleben und Sundhausen zu beheben. Diese Dämme haben nicht nur den Wasserstand negativ beeinflusst, sondern auch die seitlichen Dammbauwerke in Mitleidenschaft gezogen. Laut MDR wird die Abstellung auf drei bis vier Wochen geschätzt, was bedeutet, dass die Wasserkunst während der bevorstehenden Veranstaltung „Gotha glüht“ am Wochenende nicht in Betrieb sein kann.

Die Rolle des Bibers

Der Biber hat in den letzten Jahren in Thüringen eine bemerkenswerte Rückkehr gefeiert. Nachdem die Eurasische Art über 400 Jahre als ausgestorben galt, ist sie seit 2007 wieder dauerhaft in der Region ansässig und trägt zur Förderung der Artenvielfalt in unseren Gewässern bei. Die NABU Thüringen hebt die ökologischen Leistungen des Bibers hervor und appelliert für einen besseren Schutz der Auen. Biberdämme spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, sie unterstützen nicht nur die Artenvielfalt, sondern tragen auch zum Hochwasserschutz bei, indem sie Rückstau und damit eine bessere Grundwasserversorgung fördern.

Die Maßnahmen zur Beseitigung der Dämme sind mit der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises abgestimmt. Eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung liegt bereits vor, da der Biber unter Naturschutz steht. Der Plan sieht unter anderem vor, dass die veränderten Wasserverhältnisse dafür sorgen, dass die Biber in das Altenwasser und die Hörsel abwandern.

Ökonomische Auswirkungen und Schutzmaßnahmen

Die wirtschaftlichen Schäden, die durch Biberdämme entstehen, sind nicht zu unterschätzen. Im vergangenen Jahr hat das Land Thüringen etwa 37.000 Euro ausgegeben, um von Bibern verursachte Schäden auszugleichen, wie MDR berichtet. Zudem haben sich die Experten geeinigt, dass bei der Biberpopulation mittlerweile mehrere Hundert Tiere im Land leben, nachdem sie zuvor fast ausgestorben schien.

In Anbetracht steigender Zahlen ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Naturschutz und den Bedürfnissen der Bevölkerung zu finden. Die neue Landesregierung plant einen Aktionsplan, der den Schutz der Bach- und Flussauen fördern soll, um eine nachhaltige Lösung für solche Konflikte zu finden. Die NABU hebt hervor, dass konkrete, ökologisch sinnvolle Maßnahmen gefragt sind, um den Biberschutz zu gewährleisten und gleichzeitig die Lebensqualität der Anwohner zu berücksichtigen.

Gotha steht nun vor der Herausforderung, durch temporäre Wasserumleitungen und die Beseitigung von hindernisbringenden Biberdämmen sowohl ökologischen als auch ökonomischen Interessen gerecht zu werden. Der Rückgang des Wasserspiegels im Leinakanal könnte einen positiven Effekt auf die Umgebung haben, sollte aber mit Bedacht umgesetzt werden.