Schwarzfahren in Dresden: Kontrollen steigen – Millionenverlust droht!
Schwarzfahrer-Quote in Saale-Holzland-Kreis und Thüringen stabil; Dresden und Magdeburg verzeichnen Anstieg. Kontext und Kontrollen im ÖPNV erläutert.

Schwarzfahren in Dresden: Kontrollen steigen – Millionenverlust droht!
Die Situation im öffentlichen Nahverkehr wird zunehmend kritischer. In Mitteldeutschland, insbesondere in Städten wie Dresden und Magdeburg, ist die Schwarzfahrer-Quote auf besorgniserregende Höhen gestiegen. Im Jahr 2025 beobachteten die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) eine Verdopplung der Quote, die nun bei etwa 5% liegt. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 2,5 bis 3%, die in den Vorjahren registriert wurden. Diese Entwicklungen führen zu einem erheblichen Einnahmeverlust für die Verkehrsbetriebe. Hochgerechnet auf 184 Millionen Fahrgäste im Jahr 2022 ergibt sich für die DVB ein Verlust von etwa drei Millionen Euro jährlich, eine Summe, die in Form steigender Ticketpreise letztlich die ehrlichen Fahrgäste zu tragen haben.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe reagieren auf diese alarmierenden Zahlen mit verstärkten Ticketkontrollen. Ab Ende Juni 2025 werden regelmäßig unvorhersehbare Kontrollen stattfinden, und die erste größere Aktion wird für den 24. Juni 2025 geplant. Speziell geschulte Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Götz werden die Kontrollen durchführen, unterstützt durch weitere Sicherheitskräfte oder die Polizei, wenn nötig. Französisches Motto: „Jeder Fahrgast soll im Durchschnitt einmal pro Quartal kontrolliert werden“. Dazu kommen auch Kontrollen am Wochenende und in den Abendstunden, um sicherzustellen, dass niemand ungestraft ohne Ticket unterwegs ist.
Erhöhter Druck auf andere Städte
Ähnliche Entwicklungen sind auch in anderen Städten Mitteldeutschlands zu beobachten. In Magdeburg stieg die Schwarzfahrer-Quote von etwa 3% auf rund 5%, während in Halle heuer 14.300 Fahrgäste ohne Ticket erwischt wurden—eine positive Entwicklung, wenn man das Vorjahr mit über 24.000 Schwarzfahrern betrachtet. In Thüringen zeigt sich hingegen ein stabiler Trend, auch wenn die Zahl der Fahrgäste zunahm. Zum Beispiel wurden in Erfurt bis zum 30. September 2023 etwa 8.600 Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein ertappt.
Trotz dieser Stabilität beträgt der Schaden durch Schwarzfahren in Thüringen dennoch beträchtliche 446.000 Euro für das laufende Jahr, was die öffentlichen Verkehrsbetriebe weiterhin unter Druck setzt, Maßnahmen zur Bekämpfung des Missbrauchs zu ergreifen. In Jena und dem Saale-Holzland-Kreis wurden 3.100 Schwarzfahrer registriert, während in Weimar die Zahl der Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein ebenfalls gestiegen ist. Dies zeigt, dass ein generelles Umdenken und striktere Kontrollen notwendig sind, um die Einnahmen aufrechtzuerhalten.
Ein Appell an die Rücksichtnahme
Auf bundesweiter Ebene gilt Schwarzfahren als Straftat und nicht als Kavaliersdelikt. Die Statistik zeigt, dass die Bundespolizei von Januar bis September 2023 in Mitteldeutschland rund 8.400 Reisende ohne gültiges Ticket registrierte, eine Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren. Man kann nur hoffen, dass die intensiveren Kontrollen der Verkehrsbetriebe ein Umdenken bewirken und die Fahrscheinquote wieder auf ein akzeptables Niveau zurückgeführt werden kann.