Traditionsbetrieb Thüfleiwa schließt: 58 Jobs in Apolda verloren!
Thüfleiwa in Apolda schließt nach Insolvenzantrag, 58 Jobs betroffen. EWU übernimmt die Produktion im Saale-Holzland-Kreis.

Traditionsbetrieb Thüfleiwa schließt: 58 Jobs in Apolda verloren!
In einem traurigen Kapitel für die Thüringer Wirtschaft schließt der Traditionsbetrieb Thüfleiwa seine Pforten in Apolda. Der Hersteller von Thüringer Wurstwaren, der über 100 Jahre auf dem Markt ist, sieht sich aufgrund steigender Rohstoffpreise und sinkender Verkaufszahlen gezwungen, seine Produktionsstätte aufzugeben. Laut Thüringen24 wurden bereits 58 Kündigungen ausgesprochen, wobei die Arbeitsverträge der betroffenen Mitarbeiter bis zum 31. Oktober laufen.
Die Insolvenz ist das Resultat einer gescheiterten Eigenverwaltung; Anfang des Jahres wurde ein entsprechender Antrag beim Amtsgericht Erfurt gestellt. Generalbevollmächtigter Stefan Ettelt äußert sich optimistisch: „Es gibt positive Aspekte in der Lösung für die Beschäftigten und die Traditionsmarke“, berichtet t-online.
Nachhaltige Lösungen für Mitarbeiter
Im Rahmen der Umstrukturierung übernimmt die EWU Thüringer Wurst- und Spezialitäten GmbH den Betrieb. Das Unternehmen hat bereits einen Standort in Serba im Saale-Holzland-Kreis, wo es Wurstwaren und Suppen produziert. In einer Betriebsversammlung stellte sich EWU den Beschäftigten vor und bot gekündigten Produktionsmitarbeitern die Möglichkeit an, sich in Serba neu zu bewerben. Geschätzt 60 von den 130 Mitarbeitern können einen Job bei EWU ergattern, während einige unprofitable Filialen, darunter zwei in Jena und Weimar, bereits geschlossen wurden.
Der neue Investor übernimmt die Marke Thüfleiwa und deren 13 Verkaufsfilialen, die in den nächsten Monaten unter dem Dach von EWU weitergeführt werden. Die Filialen bleiben somit erhalten, was ein kleiner Lichtblick in dieser schweren Zeit für die Region darstellt. Berichten zufolge soll der Standort in Apolda am 1. November endgültig aufgegeben werden, da eine Sanierung des Gebäudes wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist, wie MDR berichtet.
Gründe für die Unternehmenskrise
Die Gründe für die finanzielle Schieflage von Thüfleiwa sind vielschichtig: Zum einen leidet das Unternehmen unter den Folgen der Corona-Pandemie, die eine Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten zur Folge hatte. Zum anderen haben die steigenden Rohstoffpreise und eine schlechte Grillsaison zur Abnahme der Verkaufszahlen beigetragen. Technische Defekte, namentlich an zentralen Maschinen, haben die Lage zudem verschärft.
Thüfleiwa war einst ein Aushängeschild für die Thüringer Wurstkultur und ein wichtiger Teil der regionalen Identität. Die Thüringer Bratwurst wird auch weiterhin in Serba unter dem Markennamen Thüfleiwa produziert, doch der Verlust der Produktionsstätte in Apolda ist ein herber Schlag für die Region und die langjährigen Mitarbeiter.