Schmalkalden: Kreistag überträgt das Elisabeth Klinikum, Stadt außen vor!

Schmalkalden: Kreistag überträgt das Elisabeth Klinikum, Stadt außen vor!

Schmalkalden, Deutschland - In Schmalkalden ist ein bedeutender Schritt in der Gesundheitspolitik vollzogen worden. Die Stadt wollte sich am Elisabeth Klinikum beteiligen, doch das Landesverwaltungsamt Thüringen hat diesen Wunsch nun abgelehnt. Bürgermeister Thomas Kaminski informierte die Mitarbeiter im Krankenhaus darüber, dass eine kommunale Beteiligung nur in Betracht käme, wenn das Klinikum ausschliesslich Bürger der Stadt versorgt. Da das Elisabeth Klinikum aber eine überregionale Bedeutung hat und auch viele Patienten aus dem Umland behandelt, war der Weg für eine Beteiligung versperrt.

Trotz dieser Ablehnung bleibt die Stadt Schmalkalden dem Krankenhaus weiterhin sehr verbunden. Das Elisabeth Klinikum hat eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung der Region und wird auch in Zukunft von der Stadt respektiert und unterstützt.

Der Landkreis übernimmt die Verantwortung

Wie die MDR berichtet, hat der Kreistag Schmalkalden-Meiningen am Donnerstagabend den Beschluss gefasst, das Elisabeth Klinikum zu übernehmen. Diese Entscheidung umfasst auch das Medizinische Versorgungszentrum. Die Gesellschaftsanteile des Klinikums werden von der Kreiswerke Schmalkalden-Meiningen GmbH auf den Landkreis übertragen.

Der Landkreis hatte das Klinikum bereits im letzten Jahr finanziell unterstützt, und zwar mit insgesamt 3 Millionen Euro – 500.000 Euro aus eigenen Mitteln und 2,5 Millionen Euro in Form eines Kredits. Besonders erfreulich für das Klinikum: Im Rahmen der Übernahme muss das Krankenhaus die erhaltenen Gelder nicht zurückzahlen. Ziel dieser Maßnahme ist es, Lösungen für die verbleibenden Kreiswerke-Gesellschaften zu finden, zu denen unter anderem die Meininger Busbetriebe und die Seniorenpark Schmalkalden gehören.

Kommunale Krankenhäuser unter Druck

Die Situation würde nicht einfacher: Wie kürzlich in einem Gastbeitrag von Dr. Heiko Hofmann und Dr. Lena Güldenstein auf goerg.de analysiert, hat sich die wirtschaftliche Lage vieler öffentlicher Krankenhäuser verschärft. Besonders Herausforderungen wie strukturelle Defizite und anhaltende Unsicherheiten durch Reformpläne auf Bundesebene setzen die kommunalen Einrichtungen unter Druck.

Hier müssen die Kommunen strategische Optionen prüfen, um wirtschaftlich tragfähig zu bleiben. Restrukturierungen, Kooperationen und möglicherweise sogar die Übernahme nicht-kommunaler Kliniken könnten in Zukunft auf der Agenda stehen. Für die Verantwortlichen in Schmalkalden bedeutet das: Es ist an der Zeit, ein gutes Händchen zu zeigen und die Weichen für eine gesunde finanzielle Basis zu stellen.

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OrtSchmalkalden, Deutschland
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