Studierende in Thüringen: Proteste gegen Bafög-Stillstand nehmen zu!

Thüringer Studierende protestieren gegen lange Bafög-Wartezeiten; Forderungen nach schnellen Lösungen und Amtshilfe wachsen.
Thüringer Studierende protestieren gegen lange Bafög-Wartezeiten; Forderungen nach schnellen Lösungen und Amtshilfe wachsen. (Symbolbild/NAG)

Studierende in Thüringen: Proteste gegen Bafög-Stillstand nehmen zu!

Erfurt, Deutschland - In Thüringen brodelt es, und das nicht nur wegen der warmen Sommertage. Studierende fühlen sich aufgrund der skandalös langen Wartezeiten auf Bafög-Finanzhilfen vernachlässigt und ungehört. Aktuell warten viele von ihnen mehrere Monate auf die dringend benötigte Unterstützung, wodurch sie in echte Schwierigkeiten geraten. Laut einem Bericht von n-tv äußert der Fraktionschef der Linken, Christian Schaft, seine Kritik am Stillstand in diesem wichtigen Thema und fordert endlich Verbesserung.

Einer der größten Knackpunkte ist die überstürzte Bearbeitung der Anträge. Berichten zufolge liegt die durchschnittliche Bearbeitungszeit für Bafög-Anträge schon seit Jahren zwischen sechs bis neun Monaten, während einige Studenten sogar über ein Jahr auf ihre Gelder warten müssen. Im vergangenen Jahr waren ganze 6.400 von rund 24.000 Anträgen noch offen. Das hat nun zu Protesten in Städten wie Erfurt und Ilmenau geführt, wo Studierende laut und deutlich gegen die Missstände auf die Straße gegangen sind.

Proteste, die nicht zu überhören sind

Im Mai des laufenden Jahres versammelten sich zahlreiche Studierende in Erfurt und Ilmenau. Eine Protest-Kampagne mit dem Titel „BaföG oder Abbruch“ macht auf die drängenden Probleme aufmerksam. Dabei spiegeln kreative Aktionen und Kundgebungen das Unwohlsein wider, das sich aus dem Stillstand ergibt. Man möchte schließlich nicht einfach auf die Konkurrenz aus anderen Bundesländern warten, wo der Hochschulstandort möglicherweise mehr Unterstützung bietet.

Die Protestierenden fordern nicht nur eine schnellere Bearbeitung, sondern auch eine nachhaltige Verbesserung der Zustände. Ein respektabler Schritt könnte die geplante Amtshilfe aus Hessen und Niedersachsen sein, die das Thüringer Bildungsministerium in Aussicht stellt. Doch im Moment ist das Ganze eher eine Zukunftsmusik, da die bisherigen Bemühungen des Thüringer Studierendenwerks kaum Ergebnisse geliefert haben, wie insuedthueringen berichtet.

Das Finanzproblem wird kritisch

Die Sorgen der Studierenden sind mehr als nur ein emotionales Thema. Viele Studienanfänger verschulden sich bei ihren Eltern oder müssen gar auf Studienkredite zurückgreifen, um ihre finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Durch die fehlenden Bafög-Auszahlungen geraten sie in ernste Schwierigkeiten, die in manchen Fällen sogar zu Problemen mit der Schufa führen können. „Wir brauchen dringend Lösungen, sonst wandern die Studierenden ab“, warnt Schaft. Er betont, dass sich die Situation auf den Hochschulstandort auswirken könnte, wenn nichts passiert.

Der Thüringer Haushalt sieht für 2025 immerhin 400.000 Euro vor, um das Studierendenwerk personell zu verstärken. Diese zusätzlichen Stellen sollen vor allem dazu beitragen, die Bearbeitungszeiten zu verkürzen und den Engpass an Personal zu umgehen. Allerdings benötigen neue Mitarbeiter eine gewisse Einarbeitungszeit, weswegen hier auch Geduld gefordert ist, und das in einer bereits angespannten Situation.

Ein weiterer Grund für die Verzögerungen sind nach wie vor viele unvollständige oder analog eingereichte Anträge, die zusätzliche Zeit in Beschlag nehmen. Die Digitalisierung des Antragsverfahrens soll hier in Zukunft helfen, jedoch bleibt abzuwarten, wann die erhofften Effekte sichtbar werden.

Insgesamt wird deutlich, dass nicht nur die Studierenden, sondern auch die Angestellten des Studierendenwerks unter der aktuellen Lage leiden. „Wir brauchen eine schnelle Lösung und keine leeren Versprechungen“, bringt es ein betroffener Student auf den Punkt und untermauert damit das Gefühl der Frustration, das in den Vorlesungen schwebt. Die anhaltenden Proteste dürften dabei nicht zu übersehen sein – sie sind ein klarer Aufruf zur Mobilisierung der Verantwortlichen, die endlich zu Taten statt Worte übergehen müssen, wie antennethueringen zusammenfasst.

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OrtErfurt, Deutschland
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