Schreib dich zurück in die 90er: Lesung im Puppentheater Zwickau!

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Am 18. Oktober 2025 präsentiert das Puppentheater Zwickau Ergebnisse von Schreibwerkstätten zur Zeitzeugenschaft. Eintritt frei!

Am 18. Oktober 2025 präsentiert das Puppentheater Zwickau Ergebnisse von Schreibwerkstätten zur Zeitzeugenschaft. Eintritt frei!
Am 18. Oktober 2025 präsentiert das Puppentheater Zwickau Ergebnisse von Schreibwerkstätten zur Zeitzeugenschaft. Eintritt frei!

Schreib dich zurück in die 90er: Lesung im Puppentheater Zwickau!

Am 18. Oktober wird im Puppentheater Zwickau ein ganz besonderes Event stattfinden. Unter dem Titel „Schreib dich durch die Neunziger!“ präsentieren die Teilnehmer der gleichnamigen Schreib- und Erinnerungswerkstätten ihre Ergebnisse und lassen die bewegenden Geschichten dieser Zeit aufleben. Die Veranstaltung findet von 19 bis 20.30 Uhr statt und der Eintritt ist frei. Organisiert wurde das Ganze von Constanze John, die von 1988 bis 2001 in Zwickau lebte und dort nicht nur das Buch „Sagen aus Zwickau“ schrieb, sondern auch den Autorenkreis Zwickau gründete. C. John leitete im März 2023 die Werkstätten im Alten Gasometer, die als Teil der diesjährigen Novembertage initiiert wurden.

Besonders bemerkenswert ist die Vielfältigkeit der Teilnehmer des Kurses: Von über 80 bis hin zu den jüngsten Teilnehmern, die 1989 geboren sind, reicht die Altersgruppe. Insgesamt waren mehr als 20 Personen dabei, die eine breite Palette an Geschichten und Gedichten entwickelt haben. Bei der Lesung am 18. Oktober wird Dr. Sabine Stach über das Projekt sprechen und Heinrich Schulze, der ehemalige Direktor des Puppentheaters, wird als Vorleser erwartet. Aufgrund der begrenzten Platzkapazität wird eine Anmeldung empfohlen; Interessierte wenden sich am besten an [email protected].

Schreibwerkstätten unter dem Zeichen der Zeitzeugenschaft

Das Projekt „Schreib dich durch die Neunziger!“ ist nicht nur eine kreative Initiative, sondern auch ein Teil eines größeren Kontexts, der sich mit der Zeitzeugenschaft beschäftigt. Der Fokus liegt dabei auf den persönlichen Erinnerungen der Teilnehmer, die oft tief mit historischen Ereignissen verknüpft sind. Das Leibniz-Institut hat diese Initiativen ins Leben gerufen, um individuelle Perspektiven festzuhalten und die persönlichen Geschichten der Zeitzeugen für die Nachwelt zu bewahren. Zudem stehen in Verbindung mit der Zeitzeugenschaft auch andere laufende Projekte, wie die Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ in der Universitätsbibliothek Regensburg, die von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und dem Jüdischen Museum Hohenems kuratiert wird.

Diese Ausstellung dauert von 25. Oktober 2023 bis 24. August 2024 und thematisiert die Rolle von Zeitzeug*innen seit 1945. Durch ein begleitendes Rahmenprogramm, das Vorträge, Diskussionen und Workshops umfasst, wird das Thema der Erinnerung an den Holocaust und die damit verbundenen Herausforderungen beleuchtet. Besonders die kommenden Generationen werden gefragt, wie der Umgang mit diesen Erinnerungen in der Zukunft aussehen soll, wie Zentrum Erinnerungskultur berichtet.

Die Rolle der Erinnerungskultur

Ein weiteres thematisches Spannungsfeld, das sich in diesem Kontext abzeichnet, ist die deutsche Erinnerungskultur insgesamt. Anlässlich des Internationalen Gedenktags für die Opfer des Holocaust am 27. Januar 2025 in Berlin wird erneut intensiv darüber diskutiert, wie das Gedenken an die Vergangenheit in Zukunft gestaltet werden kann. Erfahrungen aus Gedenkstätten, wie etwa dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas, zeigen, wie wichtig es ist, historische Orte nicht nur als Museen zu begreifen, sondern als lebendige Lernräume, in denen Aufklärung und Empathie gefördert werden. Verschiedene Denkmäler, die seit Jahrzehnten bestehen, stehen vor Herausforderungen und verdeutlichen die Notwendigkeit, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, um deren Lehren zu bewahren.

In einer Zeit, in der die Distanz zu historischen Ereignissen wächst und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wieder zunimmt, bleibt die Auseinandersetzung mit belasteter Geschichte ein wichtiger Auftrag für künftige Generationen. Wolfgang Benz wird bereits im Frühjahr 2025 neue Denkanstöße zur Zukunft der Erinnerung veröffentlichen, wie bpb.de berichtet. Die Lesung im Puppentheater Zwickau ist somit nicht nur eine kreative Darbietung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte.