Luxusjacht Bayesian geborgen: Tragödie nach Sturm mit sieben Toten!

Luxusjacht "Bayesian" vor Sizilien zehn Monate nach Untergang geborgen. Ermittlungen zu Unglücksursache laufen.
Luxusjacht "Bayesian" vor Sizilien zehn Monate nach Untergang geborgen. Ermittlungen zu Unglücksursache laufen. (Symbolbild/NAG)

Luxusjacht Bayesian geborgen: Tragödie nach Sturm mit sieben Toten!

Porticello, Italien - Die Rückkehr der Luxusjacht „Bayesian“ an die Wasseroberfläche ist zwar ein triumphaler Moment, gibt jedoch auch Anlass zur Trauer und zur Besorgnis. Zehn Monate nach dem dramatischen Untergang vor der Küste Siziliens wurde das Wrack nun geborgen. Die italienische Küstenwache übernahm die koordinierende Rolle, um das Schiff nahe der Hafenstadt Porticello aus einer Tiefe von rund 50 Metern zu heben. Der technische Aufwand war enorm, was auch an den mehrfachen Verzögerungen zu erkennen war, die unter anderem durch den tragischen Verlust eines niederländischen Tauchers während der Vorbereitungen verursacht wurden.

Die “Bayesian”, die als luxuriöse Segeljacht bekannt war, sank am 18. August 2024 während eines gewaltigen Sturms. Bei dieser Katastrophe starben neben dem britischen Milliardär Mike Lynch auch dessen 18-jährige Tochter, zwei befreundete Paare und der Schiffskoch. Nur 15 Personen überlebten, unter ihnen Lynchs Frau. Ein Bericht des britischen Experten zeigte auf, dass die yacht nicht für Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h ausgelegt war, was fatale Folgen hatte. Die Katastrophe wurde von den örtlichen Wetterdiensten als Extremereignis mit einer Superzell-Wetterlage eingestuft, die eine plötzliche, gefährliche Winde von mehr als 87 Knoten hervorrief.

Komplexe Bergung

Die Bergung der “Bayesian” stellte sich als technisch höchst anspruchsvoll heraus. Der 72 Meter hohe Mast wurde bereits abgetrennt, um die Stabilität bei der Hebung zu gewährleisten. Gurte wurden verwendet, um den Rumpf zu sichern, und das Wrack wird nun leergepumpt sowie stabilisiert, bevor es nach Termini Imerese geschleppt wird. Umweltbedenken stehen ebenfalls im Fokus: Rund 18.000 Liter Treibstoff befinden sich im Wrack, und Drohnen mit Infrarotsensoren sowie Patrouillenboote überwachen die Umgebung auf mögliche Gefahren.

Aktuell ist die italienische Staatsanwaltschaft vor Ort und untersucht die Umstände des Unglücks intensiv. Ermittlungen laufen gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei seiner Crewmitglieder wegen mutmaßlicher Pflichtverletzung. Es wird ihnen vorgeworfen, Sturmwarnungen ignoriert und Passagiere in Gefahr gebracht zu haben. Ob es zu einem Prozess kommen wird, ist derzeit noch unklar, doch die Hoffnung auf Aufklärung bleibt.

Traurige Erinnerungen

Die Tragödie des Untergangs und die damit einhergehenden Verluste werfen einen langen Schatten auf die Jacht und ihre Geschichte. Vor dem Unglück wurde die “Bayesian” von Liebhabern des Hochsee-Segelns oft bewundert. Die Bergung könnte nun wichtige Hinweise auf die wahren Ursachen des Untergangs liefern, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern. Während die Jacht nach Tenorm Imerese geschleppt wird, bleibt die Frage, welche Lehren aus dieser Tragödie gezogen werden können.

Es bleibt zu hoffen, dass die Ermittlungen und die Berichte über die “Bayesian” nicht nur Licht ins Dunkel bringen, sondern auch dazu beitragen, dass derartige Unfälle in Zukunft vermieden werden können. Ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Seefahrt hat sich damit jedoch ohne Zweifel geöffnet.

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OrtPorticello, Italien
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