Insolvenzschock: 650 Arbeitsplätze in Nordhessen betroffen!
In Wartburgkreis schließt die AE Group 2025 Standorte, betroffen sind 650 Jobs. Ursachen: schwache Nachfrage und Insolvenz.

Insolvenzschock: 650 Arbeitsplätze in Nordhessen betroffen!
Im Dezember 2025 wird die AE Group ihre Standorte in Gerstungen (Wartburgkreis) und Nentershausen (Hersfeld-Rotenburg) schließen. Rund 650 Beschäftigte, davon 549 in Thüringen und 134 in Hessen, sind von dieser Entscheidung betroffen. Das Unternehmen, das im August 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung anmeldete, zieht damit die Konsequenzen aus einer langen Phase der Unsicherheit und Investitionsmangel in der Automobilzulieferindustrie. Wie op-online berichtet, wurde über ein Jahr lang nach neuen Investoren gesucht – jedoch ohne Erfolg.
„Kein belastbares Übernahmeangebot“, so die klare Ansage von Vorstandsvorsitzendem Christian Kleinjung, der zuvor noch optimistisch die Sanierung des Unternehmens anstrebte. Das Scheitern der Investorensuche spiegelt die angespannte Lage der derzeitigen Automobilbranche wider. Auch Insolvenzverwalterin Romy Metzger äußerte sich hierzu und hob hervor, dass die Probleme durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, internationale Unsicherheiten sowie ein unattraktives Investitionsumfeld in Deutschland verursacht werden.
Leben nach der Insolvenz
Für die betroffenen Mitarbeiter gibt es einen Sozialplan, der den Übergang in eine Transfergesellschaft ermöglicht. Diese sieht unter anderem die Lohnfortzahlung für bis zu sechs Monate vor, ergänzt um Qualifizierungsangebote und Unterstützung bei der Jobsuche. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung, Betriebsrat und IG Metall stellte sicher, dass diese Maßnahmen schnell umgesetzt werden konnten, wie auch industriemagazin.at hervorhebt.
Die Situation der AE Group ist symptomatisch für eine gesamte Branche, die sich in einer Krise befindet. 2024 war bereits ein schwieriges Jahr, in dem viele Automobilzulieferer Insolvenz anmeldeten. Prognosen für 2025 deuten an, dass eine neue Welle von Insolvenzen droht, insbesondere in der Automobilzulieferindustrie. wirtschaft24.net berichtet von möglichen Anstiegen der Insolvenzzahlen um 40 bis 50 Prozent in diesem Sektor.
Ein Jahr voller Herausforderungen
Der Druck auf die Automobilzulieferer wächst nicht nur durch eine schleppende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld, sondern auch durch die wachsende Konkurrenz aus dem Ausland. Unternehmer müssen nun in neue Technologien investieren, während ihnen die Einnahmen aus dem Verkauf klassischer Verbrenner wegbrechen. Und während große Hersteller wie Volkswagen versuchen, mit Preisanpassungen zu helfen, bleibt die Frage nach der langfristigen Perspektive der Branche offen.
Die Situation rund um die AE Group zeigt, dass die Sorgen über eine mögliche Insolvenzwelle nicht unbegründet sind. Verbraucher halten sich mit Großanschaffungen zurück, wodurch nicht nur Automobilhersteller, sondern auch deren Zulieferer unter Druck geraten. Mit einem wachsenden internationalen Wettbewerb aus den USA, China und Indien ist die Herausforderung klar. Die notwenigen Anpassungen in den Unternehmensstrukturen sind also unumgänglich, um in dem schwierigen Umfeld bestehen zu können.
Die Entwicklungen rund um die AE Group sind nicht nur eine Geschichte von wirtschaftlichen Rückschlägen, sondern ein eindringlicher Hinweis auf die tiefgreifenden Herausforderungen, mit denen die gesamte Automobilzulieferindustrie konfrontiert ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Dynamik in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Lehren daraus gezogen werden können.