Massive Jobverluste: AE Group schließt Werke in Thüringen und Hessen!
Die AE Group schließt Standorte in Gerstungen und Nentershausen, betroffen sind 683 Arbeitsplätze. Gründe: Insolvenz und schwache Nachfrage.

Massive Jobverluste: AE Group schließt Werke in Thüringen und Hessen!
Die traurigen Nachrichten aus der Automobilbranche reißen nicht ab: Die AE Group schließt ihre beiden Werke in Gerstungen (Thüringen) und Nentershausen (Hessen) zum Jahresende. Insgesamt sind rund 683 Mitarbeiter betroffen, darunter 549 in Thüringen und 134 in Hessen. Diese Entscheidungen folgen auf die Insolvenz in Eigenverwaltung, die das Unternehmen im August 2024 beantragt hatte, und die erfolglose Suche nach Investoren. Laut insuedthueringen.de gab es keine realisierbaren Angebote, was die Hoffnungen des Vorstandsvorsitzenden Christian Kleinjung auf eine Sanierung zunichte machte.
Die Insolvenzverwalterin Romy Metzger äußerte sich besorgt über die extrem herausfordernde Lage der Autobranche. Hohe Energie- und Rohstoffpreise, gepaart mit internationalen Unsicherheiten, stellen die Unternehmen vor immense Probleme. Ein weiteres Alarmzeichen für die Branche ist der verschärfte Sparkurs von VW, der viele Zulieferer in Thüringen in Schwierigkeiten bringt. Diese Schließung folgt außerdem der bereits erfolgten Schließung des Werkes in Lübeck im März 2025 und der Betriebseinstellung von AE Group Polska in Polen im Juni.
Arbeitsplätze in Gefahr
Die Schließungen haben tiefgreifende Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinden. Bürgermeister Michael Weinert aus Nentershausen zeigte sich betroffen und besorgt über die Folgen für die Region. Mitarbeitende der AE Group haben nun die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die Unterstützung bei der Jobsuche und Weiterbildung anbietet. Ein Sozialplan sieht zudem bis zu sechs Monate Lohnzahlungen vor, um den Übergang zu erleichtern.
Was die Branche insgesamt betrifft, zeigt sich ein düsteres Bild: Der Umsatz der deutschen Automobilindustrie sank im Jahr 2024 um 5 % auf 536 Milliarden Euro, und bei den Zulieferern war der Rückgang mit 8 % sogar doppelt so stark, wie eine Analyse von ey.com zeigt. Ein besorgniserregender Trend, der nicht nur durch die Schwankungen der globalen Märkte, sondern auch durch geopolitische Unsicherheiten verstärkt wird. Laut Prognosen könnte es zu weiteren Produktionsverlagerungen in Länder wie die USA oder China kommen.
Der Stellenabbau im Fahrzeugzuliefersektor ist alarmierend; seit 2019 wurden bereits 43.000 Stellen abgebaut. Die Zahl der Beschäftigten ist auf dem tiefsten Stand seit 18 Jahren, und wie Metzger anmerkt, ist die gescheiterte Investorensuche symptomatisch für die gesamte Branche und nicht für die Mitarbeiter oder den technischen Stand der AE Group. Zur Zeit stehen 267.000 Arbeitsplätze in der Zuliefererindustrie auf der Kippe, und die Branche scheint „keinen Ausweg“ aus der aktuellen Krise zu finden.
Die Schließung der Werke ist nicht nur ein Verlust für die direkt Betroffenen, sondern wirft auch einen Schatten auf die gesamte Automobilindustrie in Deutschland, die sich in einer ungewissen und gefährlichen Lage befindet.