Weimar im Hochwasser-Fieber: Festival Fluten bringt Kunst ans Wasser!
Am 4.10.2025 veranstaltet der Kunst-Verein "Stockwerk" in Weimar das "Fluten"-Festival zur Auseinandersetzung mit Hochwasser.

Weimar im Hochwasser-Fieber: Festival Fluten bringt Kunst ans Wasser!
Am 4. Oktober 2025 stehen in Weimar die Vorbereitungen für ein ganz besonderes Festival im Zeichen des Wassers kurz bevor. Cosmo Schüppel beobachtet am Ufer des Weimarer Asbachs, einem schmalen Rinnsal, das bei Regen schnell anschwellen kann. Die Stadt liegt in einem Gebiet, das früher einmal ein Moor war und heute flutgefährdet ist. Der Kunst-Verein “Stockwerk” hat sich Gedanken gemacht und plant ein Festival, um mit Hochwasser umzugehen, das als „Fluten“-Festival allen interessierten Bürgern und Kunstliebhabern offensteht. Das Event findet an sieben verschiedenen Spielorten entlang des Asbachs statt und thematisiert die facettenreiche Beziehung zwischen Mensch und Wasser.
Ein besonderes Highlight des Festivals ist die Ausstellung „Vor der Flut“, die im Gaswerk präsentiert wird. Hier werden Vorahnungen und das Gefühl der Bedrohung durch die Elementkräfte künstlerisch verarbeitet. Eine Installation des Künstlers Joachim Perez, bei der vier Stühle – einer hängt an der Decke und drei stehen auf gefüllten, edlen Stoffsäcken – lädt die Besucher ein, über die Zerbrechlichkeit und Dynamik des Wassers nachzudenken. In der Galerie Eigenheim wird das Gefühl des Überspültwerdens behandelt und mit aufblasbaren Flutbrechern sowie begleitenden Videos und Gemälden dargestellt.
Die Herausforderungen des Hochwassers
Hochwasser ist kein fremdes Phänomen für die Region. Im September 2024 kam es in Deutschland bereits zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit zu Hochwasserlagen, die vor allem durch den Klimawandel und Starkregen bedingt sind. Der WWF hebt hervor, dass solche extremen Wetterbedingungen in Zukunft weiter zunehmen werden, was uns alle betrifft. Der WWF berichtet, dass die Ursachen vielschichtig sind, darunter die Zunahme von Starkniederschlägen und der Verlust natürlicher Überschwemmungsgebiete, die in Deutschland teilweise um 80% reduziert wurden.
In Zusammenhang mit diesen Problematiken fordert Kraska in Berkel die Nutzung der Innenstadt-Berkel zur Entlastung der Umflut. Dabei stellt er fest, dass die Flut die Baumwurzeln freigelegt hat und Bäume drohen, in die Umflut zu stürzen. Backes weist darauf hin, dass bei einem Wasserstand über dem Mittelwasser das Wasser über Mauern treten darf. Kritisch ist es inzwischen schon mehrfach geworden, was uns daran erinnert, wie wichtig solide Hochwasserschutzmaßnahmen sind.
Kreativ mit Wasser umgehen
Das begleitende Programm des „Fluten“-Festivals ist ebenfalls vielversprechend. Es umfasst Spaziergänge zu bestehenden Wasserläufen, einen Buchclub zum Thema und einen Koch-Workshop, der sich mit „essbaren Feuchtgebieten“ beschäftigt. Zudem wird eine besondere Wasserbar von Nora Spiekermann angeboten, wo die Besucher ihr eigenes Leitungswasser mitbringen und an einem Wasser-Tasting teilnehmen können. Ziel ist es, das Wasser und seine Bewegungen nicht nur auf einer wissenschaftlichen Ebene zu verstehen, sondern auch emotional zu erleben.
Wie wir in Weimar sehen, ist der Umgang mit Hochwasser nicht nur eine Frage des technischen Schutzes, sondern auch ein kreativer und gesellschaftlicher Prozess. Das „Fluten“-Festival könnte einen Schritt in die richtige Richtung darstellen, um eine breitere Diskussion über die Herausforderungen und Möglichkeiten des Wassers zu fördern. Der Kunst-Verein „Stockwerk“ macht hier ein gutes Geschäft, denn das Thema berührt uns alle – direkt oder indirekt.
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen durch Hochwasser ist es wichtiger denn je, sich proaktiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen und gemeinsam Lösungen zu suchen, die sowohl ökologisch als auch sozial tragfähig sind.