Kulturgeschichte live: Hofkalender-Vortrag im Schloss Friedenstein!

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Am 15. Oktober 2025 spricht Dr. Kristina Kandler im Spiegelsaal von Schloss Friedenstein über den Gothaischen Hofkalender. Eintritt frei!

Am 15. Oktober 2025 spricht Dr. Kristina Kandler im Spiegelsaal von Schloss Friedenstein über den Gothaischen Hofkalender. Eintritt frei!
Am 15. Oktober 2025 spricht Dr. Kristina Kandler im Spiegelsaal von Schloss Friedenstein über den Gothaischen Hofkalender. Eintritt frei!

Kulturgeschichte live: Hofkalender-Vortrag im Schloss Friedenstein!

In der kommenden Woche gibt es einen spannenden Vortrag im Rahmen der laufenden Ausstellung “ADEL MACHT STAAT. Der Gothaische Hofkalender von 1763 bis 1944”. Am Mittwoch, dem 15. Oktober, um 18.15 Uhr, wird der Spiegelsaal auf Schloss Friedenstein zur Bühne für Dr. des. Kristina Kandler. Ihre Präsentation widmet sich einem frühen Kapitel des Gothaischen Hofkalenders, der ein wichtiges Stück deutscher Almanachkultur darstellt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos, doch eine Anmeldung ist erforderlich, die bis zum 13. Oktober erfolgen sollte.

Der Gothaische Hofkalender, erstmalig 1763 von Carl Wilhelm Ettinger veröffentlicht, stellte viele bedeutende Informationen über die europäischen Monarchien und die höhere Aristokratie zur Verfügung. Dies machte ihn zu einer unentbehrlichen Quelle zur Klassifikation von Dynastien, Fürsten- und Herzogsfamilien sowie genealogischen Details der Aristokratie. Das Werk wird oft als das “Zwillingsbruder” des Göttinger Taschenkalenders betrachtet. Dieser wurde von Ettinger ebenfalls herausgegeben und galt als Fortsetzung seines Gothaischen Hofkalenders, wobei beide Kalender eng miteinander verbunden waren.

Ein Stück Geschichte

Der Gothaische Hofkalender veröffentlicht seit 1785 jährlich durch den Verlag Justus Perthes in Gotha und erlebte bis zur letzten Auflage im Jahr 1944 eine bemerkenswerte Entwicklung. Die Ausgabe von 1814, die als 181. angesehen wird, setzte einen Standard für die Genauigkeit und Breite der Informationen, die in den folgenden Ausgaben enthalten waren. Diese umfassten nicht nur genealogische Daten, sondern auch statistische Informationen über verschiedene Länder.

Die Relevanz des Almanach de Gotha als Autoritätsquelle blühte weiter auf, bis die Publikationen nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1945 eingestellt wurden, nachdem Gotha Teil der kommunistischen Zone geworden war. Doch die Familie von Justus Perthes reaktivierte das Werk 1992, und 1998 wurde die 182. Auflage von John Kennedy in London herausgebracht, nunmehr in Englisch anstelle von Französisch oder Deutsch.

Vielseitigkeit und Exaktheit

Die historischen Umwälzungen und politischen Veränderungen in Europa haben den Kalender stets beeinflusst. Über die Jahrzehnte hinweg passte er sich diesen Veränderungen an und gewährte Einblick in die Schicksale königlicher Häuser und Aristokratie. Eine bemerkenswerte Neuerung ist die Erscheinung eines Gotha-Kalenders in italienischer Sprache, der seit 2022 von dem italienischen Verleger Ettore Gallelli herausgegeben wird. Das Werk hat sich den Ruf erarbeitet, durch seine präzise und umfangreiche Informationsbreite im Vergleich zu anderen Almanachen herauszustechen.

Wer sich für die tiefgründigen Details des Gothaischen Hofkalenders und dessen Verbindungen zu anderen Almanachen interessiert, sollte die Gelegenheit nutzen und am Vortrag von Dr. Kandler teilnehmen. Weitere Informationen zur Ausstellung sowie zum Begleitprogramm sind im Ausstellungsflyer zu finden, der in den Downloads erhältlich ist. Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 0361/737-5530 oder per E-Mail an veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de möglich.