Waldgottesdienst in Keuerstadt: Ein Zeichen der Hoffnung für unsere Wälder!

Waldgottesdienst in Keuerstadt: Ein Zeichen der Hoffnung für unsere Wälder!
Am Pfingstmontag, dem 10.06.2025, fand in Keuerstadt der traditionelle Waldgottesdienst hinter der Nikolauskapelle statt, der zahlreiche Besucher anzog. Die Veranstaltung, organisiert vom ForstBW-Forstbezirk Virngrund, brachte Beschäftigte des Forstbetriebs und deren Familien zusammen. Das Wetter war nach den ergiebigen Regenfällen der vergangenen Tage frisch, jedoch zeigte sich während des Gottesdienstes die Sonne.
Gisela Landgraf, stellvertretende Leiterin des Forstbezirks, hieß die Gäste herzlich willkommen und eröffnete den Gottesdienst, der von Pfarrer Tobias Dürr und Vikar Andreas Heupel ökumenisch zelebriert wurde. Die Ansprache von Landgraf thematisierte nicht nur forstliche Aspekte, sondern auch die drängenden Auswirkungen des Klimawandels auf die heimischen Wälder.
Klimawandel und seine Herausforderungen
In ihrer Ansprache äußerte Gisela Landgraf Besorgnis über die angespannten Bedingungen in den Wäldern. Zu den Herausforderungen zählen die zunehmende Trockenheit, Hitze, Stürme und Starkregenereignisse, die die Wälder stark belasten. Besonders alarmierend ist der Anstieg des Borkenkäfers, der in seinem Zyklus bereits in der dritten oder vierten Generation aktiv ist. Immer mehr Baumarten zeigen Symptome des Leidens; die Fichte und Lärche sind vielfach vom Borkenkäfer befallen, während die Tanne unter Trockenheit leidet und die Esche vom Eschentriebsterben betroffen ist. Auch der Bergahorn hat es schwer mit der Rußrinden-Krankheit.
Susann Biehl, Oberforsträtin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, verwaltet 13.000 Hektar Wald und plant einen langfristigen Umbau über 100 bis 150 Jahre. Sie sieht sich jedoch mit unerwarteten Schwierigkeiten konfrontiert, da die Einnahmen aus dem Wald zurückgehen und gleichzeitig hohe Ausgaben für Neupflanzungen anfallen. Die Kosten für Aufforstung belaufen sich auf bis zu 10.000 Euro pro Hektar in den ersten fünf bis zehn Jahren. Aktuelle Statistiken zeigen, dass etwa fünf Prozent der Waldflächen dauerhaft kahl sind.
Gemeinsames Engagement für eine bessere Zukunft
Die Kollekte des Gottesdienstes kam der Forstwaisenhilfe zugute und zeigt das Engagement der Teilnehmer für den Schutz der Wälder und deren Funktionen. Musikalisch wurde die Veranstaltung von den Posaunenchören aus Rechenberg, Wildenstein und Weipertshofen umrahmt, was zur festlichen Stimmung beitrug. Ein zentraler Punkt der Diskussion um die Walderhaltung war das Bedürfnis nach größerem gesellschaftlichem Bewusstsein für den Wald als Gemeinwohl. Tobias Krüger, Pfarrer der Petrigemeinde in Mühlhausen, ist ebenfalls aktiv in der Organisation von Waldgottesdiensten, um das Bewusstsein für die Natur zu sensibilisieren.
Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung machte deutlich, dass es an der Zeit sei, praktische Lösungen für die Probleme der Wälder zu finden. Diskussionen über die Ansiedlung von Eichensorten von der französischen Atlantikküste wurden angestoßen, um den Herausforderungen entgegenzuwirken. Die Eignung dieser neuen Baumarten wird sich jedoch erst in den nächsten 10 bis 15 Jahren zeigen.
Die Veranstaltung in Keuerstadt war somit nicht nur eine spirituelle Zusammenkunft, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Bewusstseins über die Herausforderungen, vor denen unsere Wälder heute stehen. Wie Schwäbische Post berichtet, markiert dieser Waldgottesdienst eine Synthese aus Glauben, Naturverbundenheit und einem klaren Bekenntnis zu einem nachhaltigen Umgang mit den Wäldern. Weitere Informationen zu den Predigten und den Anliegen der Kirche finden sich auf ekkw.de sowie ausführliche Analysen zur Kirchlichen Forstarbeit auf Deutschlandfunk Kultur.
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