Weniger Flüge, höhere Preise: Deutschlands Low-Cost-Markt im Wandel!

Weniger Flüge, höhere Preise: Deutschlands Low-Cost-Markt im Wandel!

Deutschland - Die Welt des Fliegens verändert sich, und das nicht nur in luftigen Höhen. Laut dem neuen „DLR MONITOR Luftverkehr und Low-Cost“ hat sich der Low-Cost-Sektor in Deutschland und Europa weiterentwickelt und zeigt einige interessante Trends. Knapp ein Drittel der angebotenen Flüge in Europa entfällt auf Low-Cost-Carrier, wobei Deutschland im europäischen Vergleich nur einen gesunkenen Marktanteil von 21,4 Prozent aufweist. Damit liegt Deutschland hinter Ländern wie Spanien, Großbritannien, Italien und Frankreich zurück, und zeigt, dass hier ein gewisser Nachholbedarf besteht.

Wie die DLR berichtet, wurden in einer Referenzwoche im Januar 2025 in Europa über 38.000 Low-Cost-Flüge mit 16 aktiven Fluggesellschaften registriert. Deutschland rangiert dabei auf Platz fünf und bietet mit 2.316 wöchentlichen Starts von 15 Low-Cost-Fluggesellschaften ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, jedoch glänzt die Statistik nicht, da es immer noch einen Rückgang von 56 Prozent seit 2019 gibt.

Marktanteile im internationalen Vergleich

Das Low-Cost-Segment ist international hoch im Kurs. Weltweit flogen im Jahr 2024 etwa 4,7 Milliarden Passagiere, ein Anstieg von 2 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Allerdings sank die Gesamtzahl der Flüge um 5 Prozent auf 36,3 Millionen, wovon 11 Millionen auf das Low-Cost-Segment entfallen. In Europa hat das Low-Cost-Segment einen Marktanteil von 31 Prozent, während die Asien-Pazifik-Region sogar 35 Prozent erreicht. Deutschland muss sich demnach einiges einfallen lassen, denn der innerdeutsche Low-Cost-Verkehr ist auf lediglich 15 Prozent geschrumpft.

Die Finanzen Yahoo zeigt auf, dass Ryanair in Deutschland nach wie vor der Platzhirsch unter den Low-Cost-Carriern ist, obschon die Airline ihr Angebot in den letzten Jahren von 2019 bis 2024 um 33 Prozent verringert hat. Derzeit ist Eurowings mit über 900 Flügen pro Woche der größte Anbieter in Deutschland, gefolgt von Ryanair mit 692 Flügen und Wizz Air mit 317 Flügen.

Preise und Geschäftsmodelle

Was aber kostet das Fliegen mit diesen Gesellschaften? Im Frühjahr 2025 lagen die durchschnittlichen Bruttopreise für Low-Cost-Flüge in Deutschland zwischen 67 und 130 Euro. Wizz Air bietet mit 67 Euro die günstigsten Flüge an, gefolgt von Ryanair (80 Euro) und easyJet (86 Euro). Die Ticketpreise sind jedoch kurzfristig oft deutlich höher, was zeigt, dass gerade Frischluft-Fans manchmal etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Natürlich sind auch Frühbucherpreise von 44 bis 90 Euro möglich.

In den letzten Jahren haben Low-Cost-Carrier zunehmend hybride Geschäftsmodelle entwickelt. Während sie auf eine bestimmte Strecke fokussiert sind und wenig Extra-Service bieten, versuchen sie, sich dennoch an das Preisniveau ihrer klassischen Mitbewerber anzupassen. Laut Statista lag der Marktanteil der Low-Cost-Carrier in Deutschland im Januar 2024 bei etwa 40 Prozent. Dies zeigt, dass die Branche sich dynamisch weiterentwickelt, auch wenn die Preise durch eine erhöhte Luftverkehrsteuer zuletzt gestiegen sind.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in Deutschland entwickeln wird. Mit dem Rückgang in den innerdeutschen Flügen bleibt da sicherlich noch der ein oder andere Stein umgedreht, um für die Reisenden wieder attraktiv zu werden.

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