Ursula von der Leyen stellt neue EU-Kommission vor – Wer sind die 27?
Ursula von der Leyen stellt neue EU-Kommission vor – Wer sind die 27?
Rosenheim, Deutschland - Am 11. Juni 2025 hat die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die neue Kommission vorgestellt, die aus 27 Mitgliedern aus 27 Europäischen Ländern besteht. Diese Entscheidung fiel nach einer Wartezeit auf die Bestätigung durch das EU-Parlament. Die Nominierung der Kommissare erfolgte durch die Regierungen der Mitgliedsstaaten, wobei die Kommissionspräsidentin einen Einfluss auf die Zuweisung der Ressorts hat. Wichtig ist, dass es keinen formalen Koalitionsvertrag gibt, was die Mehrheitsverhältnisse im Parlament flüssig gestaltet. Rosenheim24 berichtet, dass insbesondere die Auswahl der Kandidaten von den politischen Mehrheiten in den jeweiligen Ländern abhängt. Ein Beispiel hierfür ist Belgien, dessen Nominierung Probleme bereitete, bis schließlich Hadja Lahbib als Außenministerin gewählt wurde.
Von der Leyens Bestrebungen auch in Bezug auf Gendergerechtigkeit sind bemerkenswert; sie strebt ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis innerhalb der Kommission an. In der neuen Kommission sind insgesamt 11 Frauen vertreten, was einem Frauenanteil von 40% entspricht. Die Verteilung relevanter Ressorts zeigt, dass 26 der Mitgliedsstaaten bedeutende Portfolios anstreben, wobei die Außenpolitik besonders bevorzugt wird. RND hebt hervor, dass die Kommissare in den nächsten Wochen vor dem Parlament Fragen beantworten müssen, bevor sie endgültig genehmigt werden. Im Falle einer Ablehnung muss die jeweilige Regierung einen neuen Kandidaten vorschlagen.
Die Struktur der neuen Kommission
Die neue EU-Kommission gliedert sich in sechs exekutive Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten, die sich jeweils wichtigen Kernprioritäten widmen. Die offizielle EU-Darstellung nennt die folgenden Personen und ihre Aufgaben:
- Teresa Ribera (Spanien, SPE) – Verantwortlich für einen sauberen, gerechten und wettbewerbsfähigen Übergang sowie Wettbewerbspolitik.
- Henna Virkkunen (Finnland, EVP) – Kümmert sich um Sicherheit, Demokratie und digitale Technologien.
- Stéphane Séjourné (Frankreich, ALDE) – Fokussiert auf Wohlstand und europäische Industriestrategie.
- Kaja Kallas (Estland, ALDE) – Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik.
- Roxana Mînzatu (Rumänien, SPE) – Zuständig für Bildung und soziale Rechte.
- Raffaele Fitto (Italien, EKR) – Fokussiert auf Kohäsion und Reformen.
Zusätzlich zu den Vizepräsidenten gibt es zahlreiche weitere Kommissare, die eine Vielzahl von Themen abdecken, von Gesundheit und Landwirtschaft bis hin zu Kräften des Wettbewerbs und internationalen Beziehungen. Ein Beispiel ist Olivér Várhelyi aus Ungarn, der trotz früherer Kontroversen in der Kommission bleibt und die Bereiche Jugend, Kultur und Sport leitet.
Kernprioritäten der neuen Kommission
Die neue Kommission hat sich sechs Kernprioritäten gesetzt, die sicherstellen sollen, dass Europa in den kommenden Jahren stärker und wettbewerbsfähiger wird. Zu diesen Prioritäten gehören:
- Stärkung technologischer Souveränität, Sicherheit und Demokratie.
- Aufbau einer wettbewerbsfähigen, dekarbonisierten Kreislaufwirtschaft.
- Entwicklung einer mutigen Industriestrategie mit innovativen Investitionen.
- Stärkung des europäischen Zusammenhalts und der Regionen.
- Unterstützung der Menschen und Stärkung des Sozialmodells.
- Durchsetzung europäischer Interessen und Führungsrolle in der Welt.
Die neue EU-Kommission könnte am 1. Dezember ihre Arbeit aufnehmen, sobald die endgültige Genehmigung durch das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten erfolgt. Es bleibt abzuwarten, wie diese neuen Strukturen und Prioritäten konkret umgesetzt werden und welche Herausforderungen dabei anstehen werden.
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Ort | Rosenheim, Deutschland |
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