Agri-Photovoltaik: Neue Chancen für Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt!
Agri-Photovoltaik: Neue Chancen für Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt!
Halle (Saale), Deutschland - Die Zukunft der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt könnte durch die innovative Agri-Photovoltaik ganz neu gestaltet werden. Hierbei handelt es sich um ein Konzept, das die gleichzeitige Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für Photovoltaikanlagen und die Erzeugung von Nahrungsmitteln ermöglicht. Laut dubisthalle.de zeigt ein aktuelles Projekt der Hochschule Anhalt, das vom Energieministerium gefördert wurde, vielversprechende Ergebnisse. Prof. Dr. Armin Willingmann, der Energieminister, betonte dabei, dass es wichtig sei, fruchtbare Böden nicht mit Photovoltaik zu überbauen, sondern Agri-PV-Lösungen besonders in weniger fruchtbaren Gebieten in Betracht zu ziehen.
Mit einem Budget von 120.197 Euro wurde eine umfassende Studie initiiert, die untersucht, wo diese zukunftsorientierte Technologie sinnvoll eingesetzt werden kann. Unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Pietsch wurden Methoden entwickelt, mit denen Vorrangflächen und Potenziale für Freiflächen- und Agri-Photovoltaik-Anlagen ermittelt werden können. Diese Erkenntnisse sollen dazu beitragen, Nutzungskonflikte zwischen erneuerbaren Energien und der Landwirtschaft zu vermeiden.
Ein digitales Werkzeug zur Flächenanalyse
Das Ziel des Projekts ist klar: wertvolle landwirtschaftliche Flächen sollen geschützt und gleichzeitig neue Nutzungsmöglichkeiten für erneuerbare Energien erschlossen werden. Eine digitale Kartenanwendung, die im Rahmen der Studie entwickelt wurde, ermöglicht es Fachleuten, potenzielle Flächen zu analysieren und so frühzeitig mögliche Nutzungskonflikte zu erkennen. Die Ergebnisse dieser Studie sollen voraussichtlich 2025 im Landesportal veröffentlicht werden.
Doch nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse stehen im Fokus. Mit dem Agri-PV-Konzept gibt es auch wirtschaftliche Chancen für Landwirte. Laut Fraunhofer ISE kann Agri-Photovoltaik nicht nur die natürliche Resilienz gegenüber Ernteausfällen stärken, sondern auch stabile Einkommensquellen generieren, die die Betriebe unabhängiger machen. Die Stromproduktionskosten liegen dabei wettebewerbsfähig zwischen 7 und 12 Eurocent pro kWh.
Bürgerbeteiligung ist entscheidend
Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg der Agri-Photovoltaik ist die frühzeitige Einbindung der Bürger vor Ort. Nur wenn die Menschen akzeptieren, dass ihre Felder nicht nur der Nahrungsmittelproduktion, sondern auch der Energieerzeugung dienen, kann das Konzept gelingen. Dies ist nicht nur eine Frage der Akzeptanz, sondern auch der praktischen Umsetzung, wie in der Schriftenreihe des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie erläutert wird.
Die Schriftenreihe behandelt beispielsweise auch, wie die Agri-Photovoltaik dazu beitragen kann, Flächennutzungskonflikte zu lösen und welche Vorteile sich daraus für Landwirte und die gesamte Bevölkerung ergeben. Mit einem neuen Leitfaden, der aktuelle Informationen und technische Entwicklungen zusammenfasst, sind Landwirte, Planer und Behörden gut ausgestattet, um diese Herausforderungen anzunehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Agri-Photovoltaik steht als Lösung an der Schwelle zur Realisierung und könnte einen entscheidenden Beitrag zur Erzeugung nachhaltiger Energie und gleichzeitig zur Förderung der Landwirtschaft leisten. Sachsen-Anhalt zeigt hier, wie es mit Innovationskraft und intelligenten Lösungen weitergehen kann.
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Ort | Halle (Saale), Deutschland |
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