Abenteuer aus Sulingen: Schüler schicken Schokokuss ins Weltall!

Am 3. Juni 2025 starteten Schüler des Gymnasiums Sulingen einen Wetterballon, um Experimente zur Stratosphäre durchzuführen.
Am 3. Juni 2025 starteten Schüler des Gymnasiums Sulingen einen Wetterballon, um Experimente zur Stratosphäre durchzuführen. (Symbolbild/NAG)

Fintel, Deutschland - Die Projektwoche am Gymnasium Sulingen begeistert Schüler mit innovativen Experimenten und einem spannenden Wetterballonstart. Am Dienstag, den 3. Juni, wurde ein Wetterballon mit einer Radiosonde in den Weltraum geschickt, um die Grenzen des MINT-Unterrichts zu erweitern. Der Ballon startete um 11:30 Uhr und war Teil eines umfassenden Projekts zu Europa, das 20 Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 12 involvierte. Federführend waren der Physikkurs der Jahrgangsstufe 12 und die Meteorologie-AG unter der Leitung von Dr. Christoph Oelke. Die Unterstützung in biologischen und chemischen Themen kam von Wilfried Köhn.

Die Radiosonde, die an einem 35 Kilometer hohen Labor aus Styropor mit Kammern für verschiedene Experimente befestigt war, beinhaltete unter anderem einen Datenlogger, einen GPS-Sender und eine Kamera. Die Experimente umfassten gekeimte Kressesamen, ungekeimte Möhrensamen sowie Waldameisen und Kellerasseln. Während der Flugdauer platzte der Schokokuss aufgrund des Druckabfalls, während die Zahnpastatube sich nur leicht aufblähte. Die tierischen Studienobjekte überlebten die Reise nicht, wohingegen die Ergebnisse der Samen noch ausgewertet werden müssen.

Der Höhenflug und seine Herausforderungen

Der Wetterballon erreicht nach etwa zwei Stunden den geplanten Höhepunkt von 35 Kilometern, bevor er platzte und die Sonde mit einem Fallschirm zurückkehrte. Sie landete etwa 12 Kilometer vom berechneten Zielpunkt in Fintel, Landkreis Rotenburg (Wümme). Ein Bergungsteam machte sich mit Fahrzeugen und Equipment auf den Weg, um die Sonde zu bergen. Schüler fanden das gesamte Projekt sowohl spannend als auch lehrreich; eine Wiederholung des Ballonstarts ist denkbar, da die Sonde wiederverwendbar ist.

Das Stratosphärenprojekt verdeutlicht, wie Schüler fächerübergreifend arbeiten, weshalb solche Experimente zunehmend an Schulen eintreten. Janna Pahnke von der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ hebt hervor, dass MINT-Bildung entscheidend für die nachhaltige Entwicklung bei Kindern ist, während fächerübergreifendes Lernen gefördert wird. Jedoch ist die Unterstützung der Politik nötig, um die MINT-Bildungsangebote zu optimieren und Chancengleichheit zu gewährleisten. Diese Bildungsmaßnahmen sind besonders wichtig, um dem anhaltenden Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken, wie auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in einer kürzlich durchgeführten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung bestätigte.

MINT-Bildung im Fokus der Politik

Im Rahmen der MINT-Bildung stellt das BMBF Fördermittel in Höhe von 11 Millionen Euro zur Verfügung, die speziell darauf abzielen, fächerübergreifendes Lernen und die inhärenten Potenziale dieser Disziplinen zu stärken. Dabei werden neue Projekte wie „Maker Spaces“ vorgestellt, in denen Schüler modernes Experimentieren erlernen, was die Begeisterung für MINT-Themen steigern soll. Diese Initiative steht im Kontext der Notwendigkeit, das Schulwissen um praktisches Lernen zu bereichern und die Schüler in ihre eigene Forschungs- und Experimentierkultur einzubinden.

Schließlich bleibt festzuhalten, dass die Kombination aus Theorie, praktischer Umsetzung und der Präsentation von Ergebnissen das Engagement der Schüler für MINT-Fächer entscheidend fördert. Diese Ansätze könnten, wie es das Gymnasium Sulingen demonstriert, auch in anderen Schulen bundesweit zur Regel werden und somit einen grundlegenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Bildungslandschaft in Deutschland leisten.

Für weitere Informationen über das Gymnasium Sulingen können Sie Kreiszeitung besuchen. Bei Interesse an den Grundlagen des Stratosphärenprojekts und den damit verbundenen Bildungsanstrengungen lohnt sich ein Blick auf Stratoflights. Informationen zur MINT-Bildung auf politischer Ebene finden Sie auf der Bundestags-Website.

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Ort Fintel, Deutschland
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