Brutaler Antisemitismus in Colorado: Familie des Angreifers festgenommen!

Ein antisemitischer Terroranschlag in Boulder, Colorado, verletzte zwölf jüdische Demonstranten; Verdächtiger festgenommen.
Ein antisemitischer Terroranschlag in Boulder, Colorado, verletzte zwölf jüdische Demonstranten; Verdächtiger festgenommen. (Symbolbild/NAG)

Boulder, Colorado, USA - Am Sonntag, den 3. Juni 2025, ereignete sich ein gewaltsamer Vorfall in Boulder, Colorado, bei dem ein Mann, der als Mohamed Sabry Soliman identifiziert wurde, selbstgemachte Molotow-Cocktails auf eine Gruppe jüdischer Demonstranten warf. Die Demonstranten forderten die Freilassung israelischer Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden. Der Angriff führte zu zwölf Verletzten, wobei mindestens einer der Betroffenen in Lebensgefahr schwebt.Welt berichtet, dass Soliman, ein 45-jähriger Ägypter, illegal in den USA lebt, nachdem er im September 2022 Asyl beantragt hatte. Bei der Tat handelte es sich um einen klaren Ausdruck von Antisemitismus, was das Justizministerium als einen „antisemitischen Terroranschlag“ klassifizierte.

Soliman, der geständig ist und offenbar keine Reue zeigt, hatte den Angriff über ein Jahr lang geplant. Der Beschuldigte wollte ursprünglich alle etwa 20 Teilnehmer der Kundgebung töten, war jedoch nervös und warf lediglich zwei der insgesamt 18 vorbereiteten Molotowcocktails. Während des Angriffs soll er den Ausruf „Free Palestine“ geäußert haben, was zusätzlich die politische Motivation hinter seiner Tat unterstreicht. Er erwartet nun Anklagen wegen versuchten Mordes und Hassverbrechen, die ihm eine lebenslange Haftstrafe einbringen könnten.

Politische Reaktionen und gesellschaftlicher Kontext

US-Präsident Donald Trump bezeichnete den Angriff als „Terrorakt“ und machte Joe Biden für die Einreise des Verdächtigen verantwortlich. Dies zeigt, wie stark der Fall politische Wellen schlägt und welche Verantwortung die aktuelle Administration für die Einwanderungspolitik getragen wird. Außenminister Marco Rubio drohte mit Abschiebungen für Terroristen und deren Angehörige, was die Schwere der Situation verdeutlicht.20min berichtete zudem, dass die Familie des Tatverdächtigen, darunter seine Frau und fünf Kinder, von den US-Einwanderungsbehörden festgenommen wurde.

Chuck Schumer, der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, wies darauf hin, dass eines der Opfer ein Holocaust-Überlebender sei. Er kritisierte zudem die kollektive Schuldzuweisung an Juden für die Konflikte im Nahen Osten als antisemitisch. Dies unterstreicht die tiefen Risse und Spannungen, die nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch innerhalb der politischen Landschaft der USA existieren.

Der Anstieg des Antisemitismus in den USA

Die Vorfälle in Boulder sind Teil einer besorgniserregenden Entwicklung von Antisemitismus in den USA. In den letzten Jahren sind antisemitische Angriffe drastisch angestiegen. Laut der Anti-Defamation League (ADL gab es 2022 3.679 antisemitische Vorfälle, die höchste Zahl seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1979. Die Bundeszentrale für politische Bildung erhebt, dass über 80% der US-amerikanischen Juden und Jüdinnen angaben, in den letzten fünf Jahren einen Anstieg des Antisemitismus erlebt zu haben. Historisch galt Antisemitismus in den USA lange als überwunden, doch die Ereignisse nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 und die politischen Spannungen unter der Trump-Administration haben zu einer Wiederbelebung von antisemitischen Äußerungen und Bewegungen geführt.

Die Radikalisierung im Internet, eng verbunden mit rechtem Gedankengut und Verschwörungstheorien, hat zur Zunahme antisemitischer Gewalt beigetragen. Dies ist nicht das erste Mal, dass Juden in den USA Zielscheibe von Hetze und Gewalt werden. Ähnliche Vorfälle, wie die tödlichen Angriffe auf eine Synagoge in Pittsburgh 2018 oder der Überfall auf einen koscheren Supermarkt 2019, zeigen, dass diese Problematik nicht ignoriert werden kann. Der jüngste Vorfall in Colorado ist ein weiterer Ausdruck dieser besorgniserregenden Entwicklung in der US-amerikanischen Gesellschaft.

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Ort Boulder, Colorado, USA
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