Neuer Hoffnungsträger: Lee Jae Myung gewinnt Präsidentschaftswahl in Südkorea

Südkorea wählt Lee Jae Myung als neuen Präsidenten. Stabilität nach politischer Krise? Wahlbeteiligung bei 79,4 %.
Südkorea wählt Lee Jae Myung als neuen Präsidenten. Stabilität nach politischer Krise? Wahlbeteiligung bei 79,4 %. (Symbolbild/NAG)

Seoul, Südkorea - Die politische Krise in Südkorea hat ein Ende gefunden, nachdem der linke Kandidat Lee Jae Myung die vorgezogene Präsidentschaftswahl für sich entscheiden konnte. Diese Wahl fand am 3. Juni statt, während das Land seit Dezember 2024 durch einen politischen Umbruch geprägt war. Ex-Präsident Yoon Suk Yeol hatte das Kriegsrecht ausgerufen, was schließlich zu seiner Absetzung führte. Die Wahlbeteiligung war hoch und erreichte mit 79,4 % den höchsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten. Lee Jae Myung von der Demokratischen Partei erhielt 49,2 % der Stimmen, während sein konservativer Rivale Kim Moon Soo 41,5 % erzielen konnte. Nach der Schließung der Wahllokale gestand Kim Moon Soo seine Niederlage ein und gratulierte Lee.Welt berichtet, dass Lee voraussichtlich am Mittwochmorgen das Präsidentenamt antreten wird, sobald die Nationale Wahlbehörde die Ergebnisse bestätigt.

Lee, der aus einer armen Familie stammt und sich durch harte Arbeit und Bildung emanzipierte, ist ein ehemaliger Fabrikarbeiter und hat sich als Menschenrechtsanwalt einen Namen gemacht. Während des Wahlkampfs stellte er weiterhin seine Visionen für die Zukunft Südkoreas vor. Er beabsichtigt, die politische Spaltung zu überwinden, soziale Probleme anzusprechen und die diplomatischen Beziehungen, insbesondere zu den USA und China, zu stärken. Zudem plant er Reformen in der Arbeitszeitgestaltung sowie Investitionen in erneuerbare Energien. Auch in Sachen Sicherheit wird Lee gefordert sein, da die Bedrohung durch Nordkorea weiterhin vorhanden ist.RND hebt hervor, dass der Erfolg seiner politischen Agenda davon abhängen wird, wie gut er die Opposition integrieren kann.

Politischer Umbruch und neue Herausforderungen

Die politischen Umstände in Südkorea waren von tiefen Spannungen geprägt. Bei der Absetzung von Yoon Suk Yeol kam es zu Massenprotesten sowie zu politischen Auseinandersetzungen innerhalb des Parlaments, das nach kurzer Zeit das Kriegsrecht wieder aufhob. Laut Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung wurde die Amtsenthebung Yoons am 4. April durch das Verfassungsgericht bestätigt, welches keinen Grund für das Kriegsrecht sah. Angesichts dieser politischen Unsicherheit und eines geschrumpften BIP steht Lee vor der Herausforderung, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen und die soziale Ungleichheit im Land zu bekämpfen.

Der Wahlausgang zeigt einen klaren Wunsch nach Veränderung innerhalb der Gesellschaft; die Wähler hoffen auf ein Ende der politischen Krise und eine Rückkehr zur Stabilität. Kim Moon Soo hatte trotz der politischen Turbulenzen relativ gut abgeschnitten, was auf die tiefen Spaltungen innerhalb der politischen Landschaft hinweist. Dies verdeutlicht auch, dass der konservativen „Macht der Staatsbürger“ (PPP) nicht stark an Einfluss verloren hat, was Lee daran erinnern sollte, dass eine Koalition der Kräfte notwendig sein könnte.bpb

Lee Jae Myung, nun der neue Präsident, steht vor einer entscheidenden Phase in der Geschichte Südkoreas, in der er nicht nur die politischen Wunden heilen, sondern auch die wirtschaftlichen Herausforderungen angehen muss, während er gleichzeitig eine klare Haltung gegenüber dem aggressiven Nachbarn Nordkorea einnehmen muss. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob er es schafft, mit den vielfältigen Anforderungen der Präsidentschaft Schritt zu halten.

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Ort Seoul, Südkorea
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