Alkoholverbot am Gardasee: Urlauber zeigen sich empört!

Limone sul Garda, Italien - Der Gardasee, eines der gefragtesten Reiseziele weltweit, steht aufgrund eines neuen Alkoholverbots im Fokus. In der beliebten Urlaubsregion Limone sul Garda gilt seit dem 19. April 2023 ein Verbot für den Konsum und Besitz alkoholischer Getränke in öffentlichen Bereichen. Dieses Verbot erstreckt sich über Straßen, Plätze, Parks und Gärten und soll bis zum 1. November jedes Jahr in Kraft bleiben. Bürgermeister Franceschino Risatti begründet die Maßnahme mit der Notwendigkeit, die Belastungen des öffentlichen Raumes durch Touristen zu reduzieren, die oftmals zu Lärmbelästigungen und Konflikten führen. DerWesten berichtet von einer steigenden Anzahl an Beschwerden über liegengelassenen Flaschen und Dosen sowie Störungen der öffentlichen Ruhe.

Die Reaktionen auf das Verbot sind überwiegend negativ. Viele Urlauber äußern Unverständnis und Kritik, insbesondere in Internetforen. Es wird zudem auf mögliche Kontrollen durch die Carabinieri hingewiesen, die die Einhaltung des Verbots überwachen. Verstöße können mit Bußgeldern zwischen 25 und 500 Euro geahndet werden. Dieses Vorgehen ist Teil einer breiteren Strategie Italiens, unangenehme Begleiterscheinungen des Massentourismus zu bekämpfen und die Lebensqualität der Einheimischen zu schützen. tz.de hebt hervor, dass ähnliche Regelungen auch in anderen Regionen, wie beispielsweise Pasubio in den Vizentiner Alpen, eingeführt wurden.

Regulierung des Massentourismus

Der Gardasee zieht jährlich über 25 Millionen Besucher an, viele davon aus Deutschland. Um den Massentourismus in den Griff zu bekommen, ergreifen verschiedene Orte Maßnahmen, die über das Alkoholverbot hinausgehen. In Sirmione wird beispielsweise eine Tagesgebühr für Besucher geplant, ähnlich wie in Venedig, um den Zulauf an Tagen mit hohem Besucheraufkommen zu regulieren. ReiseReporter berichtet, dass Sicherheitsdezernent Massimo Padovan ein Reservierungssystem für die Altstadt von Sirmione an Vorschlägen forderte.

Diese Maßnahmen sind nicht nur zur Eindämmung der privaten Freizeitkosten, sondern auch zum Schutz der Natur und der lokalen Kultur von Bedeutung. Die Einheimischen stehen zunehmend in Konkurrenz zu den Anforderungen des Massentourismus, was den Druck auf lokale Ressourcen und Lebensweisen erhöht. In Limone sul Garda gilt das Alkoholverbot lediglich saisonal und schließt Ausnahmen für offiziell genehmigte Veranstaltungen ein, was ein gewisses Maß an Flexibilität gewährleistet.

Es bleibt abzuwarten, wie nachhaltig diese Maßnahmen zur Reduzierung des Massentourismus wirken werden und ob andere Regionen ähnliche Schritte zur Regulierung des Besucheraufkommens ergreifen werden.