Asylanträge in Deutschland: Dramatischer Rückgang auf 54.000!

Die Ostsee Zeitung berichtet über den sinkenden Rückgang von Asylanträgen in Deutschland für 2025, mit aktuellen Zahlen und Herkunftsländern.
Die Ostsee Zeitung berichtet über den sinkenden Rückgang von Asylanträgen in Deutschland für 2025, mit aktuellen Zahlen und Herkunftsländern. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Die Zahlen der in Deutschland gestellten Asylanträge sinken weiter. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurden von Januar bis Ende Mai 2025 rund 54.000 Erstanträge auf Schutz gestellt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres, also 2022, waren es beinahe doppelt so viele, nämlich etwa 103.000 Asylanträge. Im Mai 2023 wurden knapp 8.000 Asylerstanträge registriert, während die Zahlen in den Vormonaten jeweils bei rund 9.000 Anträgen lagen. Die Hauptherkunftsländer der Schutzsuchenden sind Afghanistan und Syrien, was einen weiterhin bestehenden Flucht- und Migrationsdruck aus diesen Regionen aufzeigt.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) führt den Rückgang auf eine „Migrationswende“ zurück. Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, der auch in den Gesamtzahlen der Asylanträge für das Jahr 2024 sichtbar wird. Im Dezember 2024 entgegnete das BAMF insgesamt 12.178 Asylerstanträge und verzeichnete für das gesamte Jahr 229.751 Anträge, was einen signifikanten Rückgang um 30,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt, als 329.120 Erstanträge eingegangen sind, wie BAMF berichtet.

Struktur der Asylanträge

Von den insgesamt 250.945 in Deutschland gestellten Asylanträgen im Jahr 2024 entfielen 229.751 auf Erstanträge und 21.194 auf Folgeanträge. Die meisten Erstanträge kamen in der Reihenfolge aus Syrien (79.433), Afghanistan (36.156) und der Türkei (31.056). Die Gesamtschutzquote lag bei 44,4 Prozent, während 91.940 Anträge abgelehnt wurden. Rund 75.700 Verfahren wurden im Rahmen sonstiger Verfahrenserledigungen, wie dem Dublin-Verfahren, behandelt.

Ein interessanter Aspekt ist die Dauer der Verfahren: Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer für Erst- und Folgeanträge betrug 8,7 Monate. Ende Dezember 2024 lag die Zahl der anhängigen Verfahren bei 212.656. Im Vergleich dazu konnte das BAMF im Dezember über die Asylanträge von 21.441 Personen entscheiden, wobei die meisten Erstanträge aus Syrien (4.080) stammten.

Kontext der Fluchtbewegungen

Die rückläufigen Asylanträge in Deutschland stehen im Kontext globaler Fluchtbewegungen. Laut UNHCR waren im Jahr 2023 insgesamt 117,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Davon waren 6,9 Millionen Asylsuchende, die aus Ländern fliehen, in denen häufig Konflikte, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung herrschen. Diese komplexen Ursachen führen dazu, dass über drei Viertel der Flüchtenden in Staaten mit niedrigem oder mittlerem Einkommen Schutz suchen.

In der EU stellten syrische, afghanische und türkische Staatsangehörige die meisten Erstanträge, wobei Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien die Hauptziele abgaben. Im Jahr 2023 war Deutschland mit 3.900 Erstanträgen pro 1 Million Einwohner über dem EU-Durchschnitt, während die Anerkennungsquote hierzulande bei 52 Prozent lag.

Die Entwicklungen sowohl in Deutschland als auch international verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Länder stehen, die für viele Menschen als Zufluchtsorte gelten.

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Ort Deutschland
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