Griechenland verschärft Verkehrsregeln: Hohe Strafen drohen!

Griechenland führt strenge neue Verkehrsregeln ein, um die steigende Unfallrate bis 2030 um 50% zu senken.
Griechenland führt strenge neue Verkehrsregeln ein, um die steigende Unfallrate bis 2030 um 50% zu senken. (Symbolbild/NAG)

Athen, Griechenland - Griechenland kämpft mit einer alarmierend hohen Zahl an Verkehrsunfällen und hat daher eine umfassende Reform seiner Straßenverkehrsordnung angekündigt. Im Jahr 2022 starben 665 Menschen auf griechischen Straßen, was das Land zu einem der gefährlichsten in der Europäischen Union macht. Nur fünf andere EU-Staaten verzeichnen höhere Unfallraten in Relation zur Bevölkerung. Die Hauptursachen für diese tragischen Statistiken sind unter anderem das Telefonieren am Steuer, überhöhte Geschwindigkeit und das Fahren unter Alkoholeinfluss, wie Remszeitung berichtet.

In der Hauptstadtprovinz Attika waren die Zahlen im Mai 2023 besonders erschreckend: Es wurden 573 Verkehrsunfälle mit 14 Toten und 668 Verletzten registriert. Die Polizei stellte dabei 3225 Geschwindigkeitsüberschreitungen, 1054 Alkoholfahrten und 566 Verstöße gegen das Handyverbot fest. Trotz einer Reduzierung der Verkehrstoten um 36 Prozent zwischen 2012 und 2022 liegt die Zahl der Verkehrstoten in Griechenland auch 2024 noch bei 60 pro Million Einwohner.

Neue Regeln und Strafen

Die neue Straßenverkehrsordnung sieht zahlreiche Maßnahmen vor, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Innerorts wird ein Tempolimit von 30 km/h eingeführt, während auf Durchgangsstraßen das Limit bei 50 km/h bleibt. Fußgänger, die bei roter Ampel die Straße überqueren, müssen mit einer Buße von 30 Euro rechnen. Bei Verstößen gegen das Handyverbot drohen Bußen zwischen 350 und 2000 Euro sowie Fahrverbote, die von 30 Tagen bis zu einem Jahr reichen können. Für Alkoholfahrer, die die 0,5-Promillegrenze überschreiten, beginnen die Bußgelder bei 700 Euro und können mit bis zu zehn Jahren Führerscheinentzug enden, wie SRF erwähnt.

Mit 38 Prozent der Verkehrstoten sind Zweiradfahrer eine besonders gefährdete Gruppe. Die neue Regelung schreibt auch für diese die Helmpflicht vor, die nun auch für Touristen gilt. Besondere Aufmerksamkeit kommt dem Alarm im Hinblick auf unversicherte Fahrzeuge zu. Geschätzt 500.000 der 7,8 Millionen Fahrzeuge in Griechenland sind nicht versichert, was die Finanzverwaltung dazu veranlasst, ab Mitte Juni 2023 intensive Kontrollen einzuführen.

Mehr Kontrolle und Aufklärung

Um die Einhaltung der neuen Vorschriften zu gewährleisten, werden 1400 Verkehrsüberwachungskameras im Großraum Athen installiert. Digitale Lösungen sollen dazu beitragen, dass Bußgelder nicht mehr leicht gestrichen werden können. Auch die Verkehrssicherheit wird verstärkt in Schulen behandelt, um schon die Jüngsten für das Thema zu sensibilisieren.

Das übergeordnete Ziel der neuen Regelungen ist die Reduzierung der Verkehrstoten um 50 Prozent bis zum Jahr 2030, was im Einklang mit den Zielen der Europäischen Union steht. Mit verbesserten Überwachungsmechanismen und strengeren Strafen hofft die griechische Regierung, die Anarchie auf den Straßen zu beenden, die in den letzten Jahren herrschte, wie in den Berichten von Remszeitung und SRF dargelegt. Weitere Informationen zur Verkehrssicherheit in der EU sind verfügbar auf Eurostat.

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Ort Athen, Griechenland
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