Willi Liebherr kritisiert Trump: Handelskrieg ruinieren Freiheit!

Biberach, Deutschland - Willi Liebherr, Sohn des Firmengründers Hans Liebherr und bis 2023 Präsident des Verwaltungsrats der Liebherr International AG, äußerte sich in einer kürzlich gehaltenen Rede zur politischen und wirtschaftlichen Lage. Diese Veranstaltung war von zahlreichen Beifallsbekundungen unterbrochen und zeigte das Engagement der Zuhörer, die seine Ansichten über die aktuellen Herausforderungen teilen. Liebherr kritisierte in seinen Ausführungen den Handelskrieg der USA, bezeichnete ihn als „unnötig“ und „zerstörerisch“ für den freien Welthandel. Er mahnte zudem die Bedeutung der UN-Charta für ein friedliches Zusammenleben der Völker an und schaute mit Skepsis auf die Politik der USA unter Präsident Donald Trump.
Der Unternehmer forderte von der neuen deutschen Regierung mehr Reformbereitschaft und Durchsetzungsvermögen, um den Standort Deutschland wettbewerbsfähig zu halten. In einem Vergleich stellte Liebherr die bürokratischen Hürden in Deutschland den deutlich schnelleren Genehmigungsverfahren in den USA gegenüber: Ein neues Liebherr-Logistikzentrum in Tennessee erhielt seine Baugenehmigung innerhalb von nur zwei Monaten. Diese Analogie verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Unternehmen im deutschen Umfeld konfrontiert sind.
Wirtschaftliche Stabilität und Innovation bei Liebherr
Trotz kleiner Rückschläge in einigen Sparten zeigte sich die Liebherr-Gruppe optimistisch für die Zukunft. Im Jahr 2023 investierte das Unternehmen insgesamt 634 Millionen Euro in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, wobei ein erheblicher Teil in die Entwicklung neuer Produkte floss. Dabei wurden Forschungsprojekte mit verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen initiiert oder fortgeführt. Die Schwerpunkte lagen auf alternativen Antrieben, Digitalisierung und Autonomie.
Zu den neuen Initiativen gehörte der Vertrieb des ersten batterieelektrischen Radladers L 507E sowie die Auslieferung einer neuen Elektroumschlagmaschine. Zudem sollen die Mischanlagen-Baureihen Betomix und Mobilmix, die bis zu 30 % weniger Energie benötigen, zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks beitragen. Die unternehmerische Devise lautet: „Learn, baby, learn“ – ein klarer Hinweis auf die kontinuierliche Lern- und Innovationskultur innerhalb des Unternehmens.
Liebherr und die regionale Wirtschaft
Ein weiteres Thema war der wirtschaftliche Einfluss von Liebherr auf die Region Biberach. Oberbürgermeister Norbert Zeidler und Landrat Mario Glaser hoben die Bedeutung der Familie Liebherr für die wirtschaftliche Stabilität des Landkreises hervor. Zeidler lobte die Sanierung des Kranwerks und bezeichnete dies als Bekenntnis zum Standort. Glaser ergänzte, dass die enge Verbindung zwischen dem Namen Liebherr und der Region maßgeblich zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen hat.
Bei der Eröffnung der Ausstellung „Liebherr – Ideen werden Wirklichkeit“, die bis zum 19. Oktober zu sehen ist, meldete sich auch Museumsleiter Frank Brunecker zu Wort. Er erinnerte an die erste Liebherr-Ausstellung im Jahr 2005 und skizzierte die beeindruckende Biografie von Hans Liebherr sowie die Fortsetzung der Firmengeschichte durch seine Kinder Isolde und Willi Liebherr. Diese retrospektive Betrachtung unterstreicht die Innovationskraft und den Einfluss von Liebherr, der als eines der führenden Unternehmen unserer Zeit gilt.
In einem größeren Kontext steht die Diskussion um die amerikanische Wirtschaft. Die USA, einst führend im globalen Wirtschaftsgefüge, haben heute mit Herausforderungen wie sinkendem US-Anteil am weltweiten BIP und infrastrukturellen Defiziten zu kämpfen. Die Staatsverschuldung überstieg 100% des BIP, während die Marktanteile im internationalen Handel abnahmen. Dies alles sind Faktoren, die nicht nur Anleger und Unternehmen, sondern auch politische Entscheidungsträger vor große Herausforderungen stellen.
Die politische Handlungsunfähigkeit der USA zeigt sich auch in den Haushaltsstreitigkeiten, die es erschweren, eine zivile und produktive Wirtschaftsentwicklung zu gewährleisten. Der Handelskriegt mit China hat zusätzlich die Lage verschärft, was die Anmerkungen von Liebherr in einen weiteren Kontext stellt. Solidarität und Zusammenarbeit in der globalen Wirtschaft erscheinen wichtiger denn je.
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Ort | Biberach, Deutschland |
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