Baerbock wird erste Frau als Präsidentin der UN-Generalversammlung!

UN-Generalversammlung, New York, USA - Am 2. Juni 2025 wurde Annalena Baerbock zur Präsidentin der 80. Sitzung der UN-Generalversammlung gewählt. Mit 167 Stimmen in einer geheimen Abstimmung, die auf Antrag Russlands stattfand, trat sie ohne Gegenkandidaten an und ist nun die erste Frau aus der westlichen europäischen Gruppe in dieser Position sowie die fünfte Frau insgesamt. Ihre Amtszeit beginnt offiziell am 9. September und dauert ein Jahr, was sie zu einer der jüngsten Führungspersönlichkeiten in dieser Rolle macht.
Die Wahl fand in einem herausfordernden globalen Kontext statt, in dem anhaltende Konflikte und finanzieller Druck die diplomatische Landschaft prägen. Die Generalversammlung wird als wichtiges Forum für diplomatische Engagements und Konsensbildung angesehen, und Baerbock kündigte in ihrer Antrittsrede an, als „ehrlicher Vermittler und Einiger“ für alle 193 Mitgliedstaaten zu agieren. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf Effizienz und Effektivität der Organisation sowie der Förderung der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung und der Schaffung eines inklusiven Forums.
Prioritäten und Herausforderungen
Baerbock plant, ihre Rolle diplomatischer auszufüllen als während ihrer Zeit als Außenministerin, und möchte Reformen vorantreiben, um die Ressourcen der Vollversammlung effizienter zu nutzen. Ihre Schwerpunkte während ihrer Amtszeit werden die UN-Nachhaltigkeitsziele, der Kampf gegen die Klimakrise und die Gleichstellung der Geschlechter sein. Diese Ambitionen sind besonders bedeutend, da Deutschland 2026 für einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat kandidiert.
Die Generalversammlung hat das Potenzial, wichtige Themen wie Waffenstillstände, humanitären Zugang und den Schutz von Zivilisten voranzutreiben. Mit der „Veto-Initiative“ von 2022 gibt es die Möglichkeit, Themen, die im Sicherheitsrat blockiert sind, in der Versammlung prioritär zu debattieren. Baerbock wird erwartet, den Transparenzprozess bei der Suchen nach einem Nachfolger für UN-Generalsekretär António Guterres voranzutreiben, der 2026 ansteht.
Unterstützung und Kritik
Die Unterstützung für Baerbocks Kandidatur ist von der deutschen Regierungsseite stark, während ihre Äußerungen über Russland und China von Kritikern als undiplomatisch eingestuft werden. Joseph Deiss, ein ehemaliger Präsident der UN-Generalversammlung, bewertete die Rolle als anspruchsvoll und beschreibt die Generalversammlung als eine „schwerfällige Maschine“, in der Ideen und Mut erforderlich sind, um Fortschritte zu erzielen. Baerbock könnte sich in einer der schwierigsten Phasen der UN-Geschichte bewähren, insbesondere in Anbetracht der Herausforderungen, die durch Staaten wie Russland entstehen, die die UN-Charta missachten.
In ihrer Bewerbungssitzung schlug Baerbock vor, die Redezeiten in der Versammlung um eine Minute zu verkürzen, um Zeit zu sparen und die Effizienz zu steigern. Ihre Wahl gilt als Formsache und wird von vielen als Schritt zur Stärkung der deutschen Präsenz und der Verhandlungen innerhalb der UN angesehen.
Diese Entwicklungen könnten entscheidenden Einfluss auf die globalen Diskussionen in den kommenden Monaten und Jahren haben. Die Augen der Welt sind nun auf Baerbock gerichtet, während sie sich auf ihre Rolle als führende diplomatische Stimme in der Vereinten Nationen vorbereitet.
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Ort | UN-Generalversammlung, New York, USA |
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