Bassum im Aufruhr: 144 Wochen Protest gegen die AfD und ihre Gegner!

In Bassum, Niedersachsen, demonstrieren seit 144 Wochen Montag für Frieden und Freiheit. Politische Spannungen zeigen sich in Gegenveranstaltungen.
In Bassum, Niedersachsen, demonstrieren seit 144 Wochen Montag für Frieden und Freiheit. Politische Spannungen zeigen sich in Gegenveranstaltungen. (Symbolbild/NAG)

Bassum, Niedersachsen, Deutschland - In Bassum, Niedersachsen, finden seit 144 Wochen jeden Montag Demonstrationen statt, initiiert vom AfD-Kreisverband Diepholz unter der Leitung von Andreas-Dieter Iloff. Die Teilnehmer, darunter Krankenpfleger, Handwerker und Rentner, setzen sich für Frieden, Freiheit und ein bezahlbares Leben ein. Was als kleine Mahnwachen begann, hat sich mittlerweile zu großen Veranstaltungen entwickelt, die von Megaphonen, Fahnen und Polizeibegleitung begleitet werden. Iloff hebt hervor, dass diese Proteste ein Spiegelbild eines breiteren Widerstands in Deutschland sind, insbesondere im Westen und fordert eine stärkere Protestkultur, um demokratische Missstände anzuprangern. Die Sorgen der Teilnehmer über die politische Lage spiegeln die zunehmende Unzufriedenheit in der Gesellschaft wider. Compact berichtet von den aktuellen Entwicklungen.

Am Montagabend, dem 10. September 2024, versammelten sich 22 Mitglieder und Sympathisanten der AfD zu einer angemeldeten Mahnwache, während sich etwa 200 Gegendemonstranten unangemeldet in der Nähe einfanden. Laut Polizeisprecher Thomas Gissing wird die Rechtmäßigkeit dieser Spontanversammlung vom Landkreis geprüft. Während die AfD-Demonstration von 18:45 bis 20:30 Uhr stattfand, äußerten die Gegendemonstranten, zu denen auch Mitglieder der Landfrauen Freudenberg-Bassum gehörten, ihre Besorgnis über die Partei und deren Einfluss. Trotz des Ausdrucks von Meinungen blieben beide Gruppen friedlich, es wurden keine Beleidigungen festgestellt. Die Polizei bezeichnete die Veranstaltung als insgesamt friedlich und plant, auch die kommenden drei Montage zu überwachen. Kreiszeitung berichtet über die Geschehnisse in Bassum.

Gegendemonstrationen und Vorfälle

Die Gegenveranstaltungen in Bassum haben mit Organisationen wie „Omas gegen Rechts“ und der Antifa breite Unterstützung gefunden. In der Nähe der AfD-Demo gab es einen Vorfall, bei dem ein Sprengstoffböller von einem Antifa-Anhänger geworfen wurde und vor einem Anwohner detonierte. Infolgedessen wurden Strafanzeigen wegen versuchter Körperverletzung gegen die Verantwortlichen gestellt. Organisatorin Erika Schneider von der Gegendemonstration hat zudem gegen geltendes Presserecht verstoßen, indem sie Teilnehmer der AfD-Demonstration fotografierte.

Die aktuellen Proteste der AfD sind Teil eines größeren Trends, den Dr. Ansgar Klein, Herausgeber des Forschungsjournals Soziale Bewegungen, und Geschäftsführer des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement, beobachtet. Er stellt fest, dass die Corona-Pandemie die Versammlungs- und Protestkultur nachhaltig verändert hat. Digitale Protestformen sind populär geworden, wobei immer mehr Menschen soziale Medien nutzen, um ihre Anliegen zu kommunizieren. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass Protestbewegungen wie „Fridays for Future“ oder innovative Gruppen, die zivilen Ungehorsam in den Fokus rücken, zunehmend Sichtbarkeit gewonnen haben. Nemetschek Stiftung erläutert, wie sich dieser Wandel auf den öffentlichen Diskurs und die politische Agenda auswirkt.

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Ort Bassum, Niedersachsen, Deutschland
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