Ukraine-Russland-Konflikt: Größter Gefangenenaustausch trotz Angriffe!

Kiew, Ukraine - Am Sonntag, den 25. Mai 2025, haben Russland und die Ukraine ihren bisher größten Gefangenenaustausch seit dem Beginn des Krieges durchgeführt. Mehr als 300 Menschen wurden freigelassen, nachdem die Vereinbarung am 16. Mai in Istanbul getroffen wurde. Insgesamt sieht der Austausch vor, 1000 russische Gefangene gegen ebenso viele ukrainische Gefangene einzutauschen. Am Freitag wurden bereits 390 Gefangene freigelassen, und am Samstag folgten 307 weitere.
Diese Fortschritte kommen zu einem besonders angespannten Zeitpunkt, da in der Nacht zuvor ukrainische Städte massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen wurden. Bei diesen Angriffen starben mindestens drei Menschen und zehn weitere wurden verletzt. Die betroffenen Städte, darunter Kiew, Charkiw, Mykolajiw und Odessa, erlebten eine Nacht in Angst, als russische Drohnenschwärme und Marschflugkörper vom Typ „Kalibr“ ein weiteres Mal zum Einsatz kamen.
Schwere Angriffe und zivile Verluste
Darüber hinaus wurden in Kiew in der gleichen Nacht 15 Menschen verletzt, und zahlreiche Gebäude wurden durch die Angriffe in Brand gesetzt. Insgesamt meldete die ukrainische Regierung rund 250 Drohnenangriffe sowie 14 ballistische Raketenangriffe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte die Notwendigkeit, alle in Russland festgehaltenen Personen zurückzubringen und sprach sich für stärkeren Druck auf Russland aus.
Am Samstag gehörten zu den Heimkehrern auch 273, die im Gebiet Donezk gefangen genommen worden waren, viele davon bereits seit dem Jahr 2022. Russland erhielt ebenfalls die gleiche Anzahl an Gefangenen zurück, darunter Soldaten und Zivilisten aus Belarus.
Diplomatische Bemühungen und Friedensvorstellungen
Präsident Selenskyj äußerte seine Bereitschaft zur Diplomatie, die ein Ergebnis bringen soll. Gleichzeitig lehnte er jedoch einen Rückzug ukrainischer Truppen aus den annektierten Gebieten ab. Kremlchef Wladimir Putin kündigte an, dass Russland eine Absichtserklärung zur Lösung des Konflikts überreichen möchte, die derzeit ausgearbeitet wird. Dieses Dokument soll die Grundursachen des Konflikts sowie die Perspektiven für einen möglichen Friedensvertrag und eine Waffenruhe behandeln.
In einem anderen Kontext wurde Ljudmila Wassiljewa, eine 84-jährige Überlebende der Leningrader Blockade im Zweiten Weltkrieg, in Russland zu einer Geldstrafe von 10.000 Rubel (ca. 110 Euro) verurteilt. Das Gericht sah ihre pazifistischen Äußerungen, die sie bei einer Mahnwache zum dritten Jahrestag des russischen Angriffskriegs machte, als Diffamierung der russischen Armee an. Wassiljewa hatte ein Schild mit der Aufschrift „Leute! Beenden wir den Krieg! Wir sind verantwortlich für den Frieden auf dem Planeten Erde“ gehalten. Menschenrechtler kritisieren die russische Justiz, die selbst vor Veteranen wie ihr nicht Halt macht.
Die Justizakte gegen Wassiljewa zeigt die schwierigen Umstände für friedliche Proteste in Russland und den Herausforderungen, denen sich Menschenrechtler gegenübersehen. Trotz der Bemühungen um einen Gefangenenaustausch bleibt die Lage sowohl in der Ukraine als auch in Russland angespannt, mit anhaltenden Konflikten und zivilem Unmut.
Für weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt, siehe Welt und ZDF.
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Ort | Kiew, Ukraine |
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