Benjamin Moser verzaubert Ellwangen mit Schumann und Bach – Standing Ovations!

Ellwangen, Deutschland - Am Samstag, den 8. Juni 2025, gab der talentierte Pianist Benjamin Moser ein beeindruckendes Konzert im Thronsaal des Ellwanger Schlosses. Dieses Konzert war bereits sein viertes Auftritt in Ellwangen, und die Erwartungen waren hoch, als Moser Werke von Robert Schumann und Johann Sebastian Bach präsentierte.

Die erste Hälfte des Abends war dem Werk von Schumann gewidmet. Moser spielte die „Papillons op. 2“ sowie die „Carnaval op. 9“, die beide das Publikum in ihren Bann zogen. Die Darbietung war geprägt von emotionaler Tiefe und technischer Finesse. Im zweiten Teil entrückte er die Zuhörer mit den anspruchsvollen Goldbergvariationen von Bach, die er ohne Pause für etwa 50 Minuten vortrug. Moser bezeichnete dieses Meisterwerk als den „musikalischen Mount Everest“, was die Herausforderung, die diese Komposition darstellt, treffend verdeutlicht.

Bachs Goldbergvariationen im Fokus

Die Goldbergvariationen setzen sich aus 30 Variationen eines kleinen Themas zusammen, die in unterschiedlichen Darstellungsformen präsentiert werden. Moser erfüllte diese Herausforderung mit bemerkenswerter Transparenz und virtuoser Sicherheit. Bei dieser Darbietung war er in der Lage, die unterschiedlichen Tonalitäten der Sätze zu betonen und das Spiel den verschiedenen Stilen der Komposition anzupassen. Sein Talent, die Stimmen in einen Dialog treten zu lassen, gewährte den Zuhörern eine lebendige Vorstellung dieser anspruchsvollen Musik.

Die zugängliche Atmosphäre im Thronsaal trug zur Begeisterung bei, als das Publikum Moser nach seinem Auftritt mit herzlichem Applaus und Standing Ovations feierte. Zur Freude aller bedankte sich der Pianist mit zwei Zugaben: Schumanns „Von fremden Ländern und Menschen“ sowie einer Choralbearbeitung von Bach, „Jesu meine Freude“.

Wer ist Benjamin Moser?

Benjamin Moser hat eine beeindruckende musikalische Ausbildung genossen, die an der Hochschule für Musik und Theater München bei Professor Michael Schäfer begann und später bei Professor Klaus Hellwig an der Universität der Künste Berlin fortgesetzt wurde. Er gewann zahlreiche Preise und Stipendien, darunter 2007 erste Preise beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und beim Wettbewerb „Young Concert Artists“ in New York. Moser konzertiert weltweit nicht nur als Solist, sondern auch mit Orchestern und als Kammermusikpartner. Seit 2019 leitet er eine Klavierklasse an der Hochschule für Musik Luzern.

Die Tickets für sein Konzert waren zu einem Preis von 25 Euro erhältlich, mit Ermäßigungen für Mitglieder des Stiftsbundes und Schüler sowie Studenten. Käufer konnten die Tickets bei der Tourist-Information Ellwangen, über Reservix und an der Abendkasse erwerben. Auch der Thronsaal war barrierefrei zugänglich, jedoch gab es wegen laufender Restaurierungsarbeiten ein Gerüst im Saal, was die Sitzordnung beeinflusste.

Die hohe Kunst des Klavierspiels, die durch Künstler wie Moser verkörpert wird, hat eine lange Tradition, die bis ins 19. und frühe 20. Jahrhundert zurückreicht, wie die Liste klassischer Pianisten zeigt. In dieser Zeit sind meist eine Handvoll Bildungslinien entstanden, die den Weg der heute agierenden Pianisten geebnet haben. Die traditionellen Schulen haben jedoch im späten 20. Jahrhundert an Einfluss verloren, was den Weg für neue Talente wie Benjamin Moser geebnet hat.