Berlin vor Hochschulkrise: Bis zu 25.000 Studienplätze in Gefahr!

Berlin vor Hochschulkrise: Bis zu 25.000 Studienplätze in Gefahr!

Berlin, Deutschland - In Berlin braut sich etwas zusammen: Der Senat plant drastische Haushaltskürzungen von bis zu 15 Prozent für die Hochschulen. Dies könnte im Hochschuletat zu einem Defizit von satten 140 Millionen Euro führen, berichtet ZDF Heute. Joachim Müller, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, äußert bereits Besorgnis über die weitreichenden Folgen dieser Einsparungen, die unter anderem die Schließung von Studiengängen zur Folge haben könnten. Aus den Reihen der Studierenden kommt der Aufruf zur Mobilisierung: Luca Schenk plant am 14. Juli eine Kundgebung gegen die Kürzungen.

Die Reaktionen aus der Wissenschaft sind eindeutig: Geraldine Rauch, Präsidentin der Technischen Universität Berlin, warnt vor massiven Einschnitten. „Wir benötigen dringend finanzielle Mittel für die Sanierung von Gebäuden“, sagt sie. Diese Häuser sind oft nicht nutzbar, was die Situation alles andere als erleichtert. Zu allem Überfluss machen sich auch die wissenschaftlichen Mitarbeitenden Sorgen über ihre Stellen. Denn Schätzungen zufolge könnten bis zu 25.000 Studienplätze an staatlichen Universitäten verloren gehen, was die ohnehin schon überfüllten Hörsäle noch voller macht.

Herausforderungen für den Hochschulstandort

Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) erkennt die Schwierigkeiten, die sich aus den geplanten Kürzungen ergeben. Sie hat bereits Gespräche angekündigt, um den Bedarf an Lehramtsstudierenden zu ermitteln. „Mit weniger Geld kann auch weniger erwartet werden“, so Czyborra. Die rot-schwarze Regierung hat darüber hinaus Einsparungen von insgesamt 250 Millionen Euro im Wissenschafts-Etat für das nächste Jahr eingeplant, das berichtete rbb24.

Kritik kommt auch aus der Berliner Wirtschaft: Die Einsparungen könnten den Hochschulstandort gefährden. Zudem stehen wichtige Projekte wie die „Berlin Quantum Alliance“ auf der Kippe, da im nächsten Jahr rund sechs Millionen Euro an Förderung wegfallen sollen. CDU-Abgeordneter Adrian Grasse macht deutlich, wie wertvoll diese Forschung für Berlin ist.

Finanzierung der Hochschulen im Fokus

Die aktuellen Entwicklungen werfen auch ein Licht auf das gesamte System der Hochschulfinanzierung in Deutschland. Seit den 1970er Jahren gilt das Hochschulsystem als unterfinanziert, wie am Bildungsserver nachzulesen ist. Prognosen zeigen, dass die Studierendenzahlen bis 2025 hoch bleiben werden, während die finanziellen Herausforderungen für die Hochschulen stetig zunehmen. Es wird zunehmend schwieriger, die Betreuungsquote aufrechtzuerhalten, ohne dass die Finanzierung entsprechend angepasst wird.

Ein Konzept zur Abhilfe, die Aktivierende Hochschulfinanzierung (AktiHF), steht als Lösung im Raum. Dabei wird jedoch deutlich, dass schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden müssen, um die bestehenden Verträge mit den Hochschulen anzupassen und notwendige Ausgaben zu decken. Die Berliner Wissenschaftssenatorin beabsichtigt Nachverhandlungen, doch die Zeit drängt und der Druck ist hoch.

Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein: Ob und wie sich die Lage der Hochschulen in Berlin beruhigt, bleibt abzuwarten.

Details
OrtBerlin, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)