Berliner Fußball ohne dritte Kraft: Union und Hertha dominieren!

Horst Bläsig diskutiert die aktuelle Lage des Berliner Fußballs im Interview: Keine dritte Kraft neben Hertha und Union.
Horst Bläsig diskutiert die aktuelle Lage des Berliner Fußballs im Interview: Keine dritte Kraft neben Hertha und Union. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Der Berliner Fußball steht vor einer spannenden Zeit, wie Horst Bläsig, Herausgeber der „Fußball-Woche“, im Interview erläutert. Aktuell fehlt es an einer dritten Kraft, die nach den beiden etablierten Vereinen Hertha BSC und 1. FC Union Berlin auftreten könnte. Laut rbb24 spielen derzeit fünf Berliner Vereine in der Regionalliga, jedoch zählt keiner zu den Spitzenklubs der Liga, was die ohnehin schon zersplitterte Struktur des Fußballs in Berlin weiter kompliziert.

In der Oberliga sind es weitere neun Vereine, die um Aufmerksamkeit und Sieg kämpfen. Während Union und Hertha große Zuschauerzahlen anziehen, ist die Lage bei anderen Teams, wie dem BFC Dynamo und Tennis Borussia (TeBe), schwieriger. Als mögliche dritte Kraft wurde der BFC Dynamo genannt, der jedoch unter den Problemen einer maroden Spielstätte leidet. Auch der Jahn-Sportpark, wo der BFC Dynamo seine Spiele austrägt, bleibt bis mindestens 2028 unbenutzbar.

Herausforderungen für die Vereine

Die Probleme sind jedoch nicht nur infrastruktureller Natur. Der FC Viktoria erlebte in der Saison 2021/22 einen kurzen Höhenflug im Profifußball, fiel aber schnell wieder in die fünfte Liga zurück und steht nun vor der Insolvenz. In der Zeit der Instabilität, in der der Verein gleich vier Trainer sowie mehrere Sportdirektoren hatte, wurde deutlich, dass eine ökonomische und strukturelle Basis für den Aufstieg zum Profifußball fehlt. Diese Herausforderungen zwingen viele Vereine dazu, ihre Strategien zu überdenken.

Investoren-Modelle in der Berliner Fußballszene haben sich oft als wenig nachhaltig erwiesen. Hier sticht der 1. FC Union heraus, der auf eine kontinuierliche und nachhaltige Entwicklung setzt. Zu den positiven Entwicklungen zählt der Aufstieg des BFC Preussen in die Regionalliga Nordost, wo er über gute Voraussetzungen fürs Wachstum verfügt. Dennoch benötigt der Verein dringend eine geeignete Spielstätte und muss einen behutsamen, schrittweisen Ansatz verfolgen, um seine Ziele zu erreichen.

Fokus auf den Frauenfußball

Auch im Frauenfußball hat sich der BFC Dynamo einen Namen gemacht. Weitere Informationen zu den Frauenmannschaften sind auf der Seite von kicker zu finden. Die Entwicklung der Frauenmannschaften ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der im Schatten der Herren wohl nicht ausreichend gewürdigt wird, aber entscheidend zur Attraktivität des Berlinsports beiträgt.

Parallel dazu hat die Organisation im Amateurbereich ihre eigenen Herausforderungen. In der Frauen-Landesliga müssen beispielsweise Spielberichte und Torschützen über das DFBnet korrekt aufgezeichnet werden. Fehler können nur durch den zuständigen Staffelleiter korrigiert werden. Details zur Meldung von falschen Ergebnissen sind auf fussball.de nachzulesen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Berliner Fußball entwickelt und ob sich ein neues Aushängeschild neben Hertha BSC und 1. FC Union Berlin entwickeln kann. Die Herausforderungen sind groß, aber mit einem durchdachten Konzept und einer stabilen Basis könnten auch die „Kleineren“ im Berliner Fußball eine Chance erhalten.

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Ort Berlin, Deutschland
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