Berliner Olympiaträume: Volksbegehren gegen die Spiele steht bevor!

Berlin, Deutschland - Am Dienstag, den 26. Mai 2025, wird Berlin zusammen mit den Partnerländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein seine Bewerbung für die Olympischen Spiele präsentieren. Die Vorstellung findet im berühmten Olympiastadion statt. Dabei kündigt ein Bürgerbündnis einen Tag zuvor ein Volksbegehren gegen die Olympischen Spiele an, was die öffentliche Debatte über die Veranstaltung weiter anheizt. Uwe Hiksch, der Landesgeschäftsführer der Naturfreunde, schlägt vor, dass die Berliner über die Olympischen Spiele abstimmen sollten.
An der Präsentation werden prominente Politiker wie Kai Wegner (CDU/Berlin), Dietmar Woidke (SPD/Brandenburg), Manuela Schwesig (SPD/Mecklenburg-Vorpommern), Daniel Günther (CDU/Schleswig-Holstein), Iris Spranger (SPD, Berlins Sportsenatorin) und Armin Schuster (CDU, Innenminister Sachsen) teilnehmen. Es bleibt jedoch unklar, für welches Jahr die Bewerbung unter dem Titel „Berlin+“ eingereicht wird. Potenzielle Austragungsjahre sind 2036, 2040 und 2044. Die finale Entscheidung über das deutsche Bewerbungskonzept soll spätestens im Herbst 2026 getroffen werden.
Öffentliche Meinung und Bürgerbeteiligung
Das Interesse an der Olympiabewerbung ist groß, doch der Landessportbund Berlin (LSB) hat betont, dass eine Volksinitiative zur Olympiabewerbung nicht ausgeschlossen ist. Präsident Thomas Härtel hebt die Relevanz der Bürgermeinungen hervor, wird jedoch durch die Aussage der Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger gedämpft, die eine Befragung der Bevölkerung ausgeschlossen hat. Eine rechtliche Grundlage für ein Referendum, das von der Regierung initiiert wird, besteht nicht.
Die politischen Differenzen zwischen CDU und SPD in Bezug auf die Bürgerbeteiligung sind offensichtlich. Während die Grünen-Politikerin Klara Schedlich die mangelnde Bürgerbeteiligung kritisiert, zeigt der Antrag eines Volksbegehrens, dass ein Teil der Bevölkerung mehr Mitsprache wünscht. Berlin plant, als Hauptaustragungsort zu dienen, wobei mindestens 65% der Athlet:innen in der Stadt untergebracht werden müssen, und ranglistet verschiedene Sportstätten als mögliche Austragungsorte.
Sanierungsbedarf und Infrastruktur
Die Bewerbung für die Spiele kommt nicht ohne Herausforderungen. Berlin benötigt ein nachhaltiges Konzept, das stark auf bereits bestehende und renovierungsbedürftige Sportstätten setzt. Laut Experten müssen rund 150 Millionen Euro in das Olympiastadion und den Olympiapark investiert werden, um diese für die Spiele fit zu machen. Renommierte Sportstätten wie die Max-Schmeling-Halle und der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark müssen ebenfalls modernisiert werden, um die Anforderungen zu erfüllen.
Zusätzlich plant Berlin die Schaffung einer neuen Schwimmhalle, da die bestehende nicht den internationalen Standards entspricht. Um die Herausforderung des Platzmangels zu bewältigen, wird auch der ehemalige Flughafen Tegel als potentiellem Standort für temporäre Veranstaltungsstätten und ein Olympisches Dorf in Betracht gezogen. Wettkämpfe im Wasser sind voraussichtlich nicht in Berlin selbst geplant, was die Abhängigkeit von Standorten in der Nähe, wie Brandenburg, verstärkt.
Eine endgültige Entscheidung über die Bewerbung wird für 2025 oder 2026 erwartet. Zuvor soll ein Grobkonzept mit Bürgerbeteiligung bis Sommer 2024 fertiggestellt werden, mit einer Vorentscheidung zu möglichen Bewerberstädten bereits am 2. Dezember 2023. Das Interesse und das Engagement der Bürger werden entscheidend sein, um das Olympische Feuer nach Berlin zu bringen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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