Berlins Opern-Premiere: Mahagonny begeistert mit interaktivem Erlebnis!

Berlins Opern-Premiere: Mahagonny begeistert mit interaktivem Erlebnis!

Berlin, Deutschland - Am Donnerstagabend hatte die Inszenierung von Kurt Weills berühmter Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ an der Deutschen Oper Berlin Premiere und sorgte für große Begeisterung im Publikum. Die Regie von Benedikt von Peter setzte auf innovative Ansätze: Die klassische Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum wurde aufgehoben, sodass das Publikum in das Geschehen eintauchen konnte, ganz nach dem Motto „Das Beste aus beiden Welten nutzen“.

Die Oper, die 1930 in Leipzig uraufgeführt wurde, nimmt Bezug auf die sündhaften Städte Sodom und Gomorrha und interpretiert sie im Kontext der Weimarer Republik. Mit einem klaren Blick auf die gesellschaftlichen Missstände ihrer Zeit gilt sie als scharfsinnige Kritik an der amerikanischen Gesellschaft. Musik Heute berichtet, dass das Publikum während der Aufführung durch die gesamte Oper bewegt wurde und die Szenen in Foyers, im Zuschauerraum und auch auf Videoleinwänden erleben konnte. Es gab keine Pausen – verschiedene Szenen liefen parallel ab, während die Zuschauer auf Matratzen lagen und damit in einen spannenden Interaktionsraum mit den Darstellern eintraten.

Musikalische Höhepunkte und Charaktere

Unter der musikalischen Leitung von Stefan Klingele brilliert die Mezzosopranistin Evelyn Herlitzius in der Rolle der profitgierigen Witwe Leokadja Begbick. Weitere Hauptfiguren sind Thomas Cilluffo als Fatty, der Prokurist, und Robert Gleadow als Dreieinigkeitsmoses. Annette Dasch verkörpert die Hure Jenny und Nikolai Schukoff die Rolle des Holzfällers Jim Mahoney, der sich gegen das korrupte System auflehnt. Diese Charaktere zieht es ins Nachtleben von Mahagonny, wo die Gier nach Geld und Vergnügen schließlich zur Zerstörung der Stadt führt. Diese zentralen Themen werden durch die mitreißende Musik, die Elemente von Jazz, Ragtime und formellem Kontrapunkt vereint, besonders eindrucksvoll transportiert.

Die politischen und sozialen Kritiken der Oper sind auch in Licht ihrer zahlreichen über 10.000 Aufführungen seit ihrer Uraufführung bis 1933 besonders spannend. Als sie 1933 verboten wurde, war der kommunistische Gehalt und der künstlerische Einfluss der Stücke, die von Bertolt Brecht und Kurt Weill entstanden, nicht zu übersehen. Laut Wikipedia bleiben die gesellschaftlichen Themen von „Mahagonny“ bis heute relevant.

Ein Erbe der Kritik und Kreativität

Kurt Weill und Bertolt Brecht sind nicht nur durch „Mahagonny“ bekannt geworden; auch „Die Dreigroschenoper“, die ein Jahr vorher uraufgeführt wurde, zeigt ihre Fähigkeit, das Publikum zu fesseln und zu provozieren. Diese Mischung aus Theater und Musik, in der Themen wie Macht und Moral thematisiert werden, spiegelt die Probleme der damaligen, aber auch der heutigen Gesellschaft wider. Wikipedia beschreibt, wie Brechts Linse von der Gesellschaft der 1920er Jahre bis in die Gegenwart für Diskussionen sorgt.

Mit seiner radikalen Regie hat Benedikt von Peter einmal mehr bewiesen, dass experimentelle Ansätze auch beim Publikum gut ankommen können. Die Premiere von „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ markiert somit nicht nur einen kulturellen Höhepunkt, sondern auch einen eindringlichen Kommentar zu den zeitgenössischen Fragen, die jedem von uns auf der Seele liegen.

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OrtBerlin, Deutschland
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