Grundsteinlegung für Gießen Center: Forschen an der Batterie-Zukunft!

Am 6. Juni 2025 legte die JLU Gießen den Grundstein für das Forschungsgebäude GC-ElMaR, das die Batterieforschung vorantreibt.
Am 6. Juni 2025 legte die JLU Gießen den Grundstein für das Forschungsgebäude GC-ElMaR, das die Batterieforschung vorantreibt. (Symbolbild/NAG)

Gießen, Deutschland - Am 6. Juni 2025 wurde der Grundstein für das neue Forschungsgebäude „Gießen Center for Electrochemical Materials Research“ (GC-ElMaR) an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) gelegt. Der Neubau wird auf dem Campus Natur- und Lebenswissenschaften am Seltersberg errichtet und soll bis Ende 2027 fertiggestellt werden. Mit Gesamtkosten von rund 76 Millionen Euro, davon etwa 65 Millionen Euro für den Bau und 11 Millionen Euro für die notwendige Laborausstattung, wird das Projekt von mehreren Institutionen finanziert. Das Land Hessen steuert etwa 40 Millionen Euro bei, während das Heureka Programm mit ca. 32,5 Millionen Euro und die JLU mit 7,5 Millionen Euro zur Finanzierung beitragen. Außerdem sind etwa 30 Millionen Euro vom Bund vorgesehen, um die Bau- und Gerätekosten zu decken.

Das neue Forschungszentrum zielt darauf ab, die elektrochemische Materialforschung zu fördern, insbesondere im Bereich der Batterieforschung. Der Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen, Thomas Platte, stellte die Wichtigkeit des Neubaus für die Forschung an Batteriematerialien heraus. Der Forschungsbau wird mit einer spezialisierten Laborinfrastruktur ausgestattet, die Forschungsarbeiten bei extrem niedrigen Temperaturen ermöglicht. An der Grundsteinlegung nahmen hochrangige Vertreter teil, darunter der Hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels und die JLU-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Lorenz.

Förderung des Exzellenzclusters POLiS

Ein weiterer bedeutender Aspekt der deutschen Batterieforschung ist der Exzellenzcluster POLiS (Post Lithium Storage), der kürzlich für eine weitere Förderperiode von sieben Jahren bis 2032 ausgewählt wurde. Dies wurde bekanntgegeben, als die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 22. Mai die erfolgreichen Anträge präsentierte. Der Cluster POLiS, gegründet im Jahr 2018 an der Universität Ulm, ist auf innovative Batteriematerialien und Speichertechnologien spezialisiert. In der kommenden Förderperiode wird der Schwerpunkt auf der Realisierung von Vollzellen und den Wechselwirkungen zwischen Batteriekomponenten liegen. Partner im Cluster sind neben der Universität Ulm auch die Justus-Liebig-Universität Gießen, das KIT sowie das ZSW und das Helmholtz-Zentrum Berlin.

Innovationen in der Batterieforschung

Die Clusterverantwortlichen, Professorin Birgit Esser, Professor Helmut Ehrenberg und Professor Jürgen Janek, verfolgen das Ziel, lithiumfreie, sichere, leistungsstarke und nachhaltige Batterien zu entwickeln. In der ersten Förderphase lag der Fokus auf der Entwicklung einzelner Batteriekomponenten. Nun wird POLiS II sich insbesondere mit der Verfolgung von Ionen in der Batteriezelle befassen und eine Vielzahl von Shuttle-Ionen und Materialien, sowohl organisch als auch anorganisch, untersuchen. Nachhaltigkeit wird in diesem Zusammenhang groß geschrieben, da auch Lebenszyklusanalysen und die Identifikation limitierter Rohstoffe berücksichtigt werden müssen.

Die elektrochemische Energiespeicherung spielt eine entscheidende Rolle für die Energiewende in Deutschland. Die Exzellenzcluster, wie POLiS, erhalten jährlich zwischen 3 und 10 Millionen Euro Fördermittel, um die Forschungsexzellenz an deutschen Universitäten zu stärken. Neueste Informationen zeigen, dass das KIT zwei Anträge im Rahmen der Förderlinie Exzellenzcluster, darunter POLiS, erfolgreich eingereicht hat. Beide Cluster erhalten bis zu 70 Millionen Euro für ihre siebenjährige Förderperiode, was die Wettbewerbsfähigkeit des KIT in der deutschen Forschungslandschaft weiter stärkt.

Diese Entwicklungen in der Batterieforschung und der Ausbau der Forschungsinfrastruktur in Gießen und Ulm sind entscheidend für die Innovationskraft und den wissenschaftlichen Fortschritt in Deutschland.

Für weitere Informationen zu diesen Themen siehe: JLU, Universität Ulm, und KIT.

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Ort Gießen, Deutschland
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