Köln im Ausnahmezustand: Größte Evakuierung seit 1945 wegen Bomben!

Köln, Deutschland - Am 4. Juni 2025 ereignete sich in Köln die größte Evakuierung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Auslöser war der Fund von drei amerikanischen Bomben aus dem Krieg, die im Stadtteil Deutz entdeckt wurden. Mehr als 20.000 Menschen sahen sich gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen, während ein Sicherheitsradius von 1000 Metern um die Fundstelle eingerichtet wurde, in dem nur der Kampfmittelbeseitigungsdienst tätig sein durfte. Die Maßnahmen zur Evakuierung begannen bereits um 8 Uhr und umfassten unter anderem Straßensperrungen und Überprüfungen, ob alle Wohnungen leer waren. Dies wurde durch die Kölner Feuerwehr unterstützt, die zusammen mit dem Ordnungsamt die Evakuierung koordinierte.
Besonders betroffen waren neben privaten Wohnstätten auch mehrere wichtige Einrichtungen. Dazu zählten das Eduardus-Krankenhaus, zwei Alten- und Pflegeheime sowie zahlreiche Museen und der RTL-Sendezentrale, die vorübergehend aus Köln-Ossendorf und Berlin sendet. Veranstaltungen wie der Auftritt des Komikers Tedros „Teddy“ Teclebrhan in der Lanxess-Arena und ein Konzert des WDR-Sinfonieorchesters mussten abgesagt werden. Trauungen im Historischen Rathaus fanden im Stadtteil Porz statt, wodurch insgesamt 15 Paare ihre Hochzeit umdisponieren mussten.
Sicherheitsvorkehrungen und Verkehrsbehinderungen
Die Evakuierung erstreckte sich über mehrere Stunden und erforderte die Räumung eines Großteils der Kölner Innenstadt. Besonders betroffen waren auch die Hohenzollern-, Deutzer- und Severinsbrücke, die gesperrt wurden. Fernzüge konnten weiterhin fahren, hielten jedoch nicht in der Nähe der betroffenen Haltestelle Köln Messe/Deutz. Auch die Schifffahrt auf dem Rhein wurde eingestellt und der Luftraum über dem Gebiet gesperrt.
Eine Vielzahl von öffentlichen Verkehrsmitteln war von den Maßnahmen betroffen. Sechs Stunden nach der ersten Löschung der Gebäude und der Evakuierungspause wurden die Anwohner gebeten, ihre Wohnungen zu verlassen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärfte währenddessen auch die gefundenen Bomben, zu denen zwei 20-Zentner-Bomben und eine 10-Zentner-Bombe gehörten, die alle mit Aufschlagzündern versehen waren. Die ersten Hinweise auf die Gefahr gab es bereits, als ein Polier bei Bauarbeiten gegen 16 Uhr auf das verdächtige Objekt stieß.
Nach der Evakuierung
Nachdem die Bombe entschärft worden war, konnten viele Anwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren. Trotzdem blieben die Straßensperrungen vorerst bestehen, bis die entschärften Bomben mit einem Kran geborgen und abtransportiert wurden. Der öffentliche Nahverkehr wurde nach Abschluss der Sicherheitsmaßnahmen wiederhergestellt und ein Shuttle-Service brachte Betroffene zurück in ihre Wohnungen. Zudem wurden kranke oder gehbehinderte Personen mit Krankentransporten nach Hause gebracht. Anlaufstellen in der Turnhalle des Berufskollegs Humboldtstraße boten während der Evakuierung einen sicheren Rückzugsort für die betroffenen Personen.
Zusammengefasst wurden an diesem Tag über 20.000 Menschen evakuiert. Die Stadt Köln erlebte durch die Evakuierungsmaßnahmen, die in der Nacht und am frühen Morgen stattfanden, eine regelrechte Geisterstadt. Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen verdeutlicht die anhaltende Gefahr von Weltkriegsrelikten in Deutschland, da jährlich etwa 1500 bis 2000 Bomben gefunden werden, von denen rund 200 große Kaliber sind. Die Berichterstattung über den Vorfall wurde von verschiedenen Medien begleitet, darunter auch das WDR mit Sonderausgaben.
Für weiterführende Informationen und Updates zahlreicher Veranstaltungen wird auf die Berichte der Nachrichtenanbieter verwiesen: OP-Online, Tagesschau und WDR.
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Ort | Köln, Deutschland |
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