Krawall auf Felßners Hof: Tieraktivisten zünden Protestfeuer!

Aktivisten der „Animal Rebellion“ griffen am 24. März 2025 den Hof des Bauernverbandspräsidenten Günter Felßner an, was zu einem Skandal führte.
Aktivisten der „Animal Rebellion“ griffen am 24. März 2025 den Hof des Bauernverbandspräsidenten Günter Felßner an, was zu einem Skandal führte. (Symbolbild/NAG)

Mühldorf, Deutschland - Am 24. März 2025 erlebte Günter Felßner, der Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV), einen drastischen Vorfall auf seinem Hof. Mitglieder der Protestgruppe „Animal Rebellion“ brachen in seine landwirtschaftlichen Räumlichkeiten ein. Während Felßner sich zu diesem Zeitpunkt in Berlin aufhielt, gelang es seiner Frau und einem Mitarbeiter, sich im Stall einzuschließen und die Polizei zu verständigen, nachdem Aktivisten auf das Dach geklettert und ein Transparent aufhängten sowie Bengalos entzündeten. Felßner äußerte sich nach dem Vorfall negativ über die Angreifer und nannte sie „Terroristen“, zusätzlich erstattete er Anzeige gegen sie, da er eine wiederholte Tolerierung von Stalleinbrüchen als problematisch empfindet. In einer anschließenden Stellungnahme kritisierte er, dass solche Vorfälle oft nicht ernst genommen würden rosenheim24.de.

Der Protest fand in einem Kontext statt, in dem Felßner als möglicher Bundeslandwirtschaftsminister gehandelt wurde. „Animal Rebellion“, die in enger Zusammenarbeit mit „Extinction Rebellion“ steht, hat die Absicht, durch zivile Ungehorsamsformen auf die Verbindungen zwischen Klimawandel und Tierrechten aufmerksam zu machen. Ihre Forderungen beinhalten ein rein pflanzenbasiertes Ernährungssystem sowie einen sofortigen Stopp aller Subventionen für die Tierindustrie. Laut einer Pressemitteilung der Gruppe verlief der Protest friedlich, was jedoch die brutale Natur des Eindringens nicht mindert sueddeutsche.de.

Protestformen und ziviler Ungehorsam

Die Debatte über zivilen Ungehorsam ist komplex und emotional aufgeladen. In früheren Zeiten, wie etwa in den 1980er Jahren, wurde die Legitimität solcher Protestformen umfassend diskutiert. Ein eindringlicher Aspekt dieser Diskussion ist, dass ziviler Ungehorsam als eine Form der Verweigerung sich geltenden Gesetzen gegenüber definiert. Dieses Verhalten könnte als eine Möglichkeit angesehen werden, eine gesellschaftliche Veränderung herbeizuführen, auch wenn dies mit dem Risiko verbunden ist, Strafen zu erleiden. Die einzelnen Positionen zur Akzeptanz von zivilem Ungehorsam in einem demokratischen Kontext sind unterschiedlich, von klarer Ablehnung bis hin zu einer bejahenden Haltung, die ihn als legitime Form des Protests anerkennt bpb.de.

Aktivisten, die sich für den Klimaschutz einsetzen, neigen oft dazu, spontane Protestmaßnahmen zu ergreifen, ohne die zugrunde liegende politische Philosophie intensiver zu hinterfragen. „Animal Rebellion“ und ähnliche Bewegungen nutzen diese Taktik, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Allerdings zeigt sich in diesem Spannungsfeld zwischen Protestformen und dem rechtlichen Rahmen ein klarer Widerspruch, der gesellschaftliche und politische Diskussionen erfordert. Während Felßner betont, dass er die Belange der Landwirtschaft als grundlegend für Ernährung, Energie und Ressourcenschutz sieht, plädiert er für eine moderne Agrarpolitik, die auch Biogas und Solarenergie mit einbezieht, um bis 2050 klimaneutral zu werden.

Der Vorfall auf Felßners Hof hat nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für die breite Öffentlichkeit und die zukünftige Diskussion über den zivilen Ungehorsam einen bedeutenden Stellenwert. Die Verbindung zwischen Klimawandel und Tierhaltung bleibt angesichts solcher Ereignisse hochaktuell, während gleichzeitig die Frage der Legitimität und der kämpferischen Methoden, die dafür genutzt werden, einen zentralen Punkt in der gesellschaftlichen Debatte darstellen.

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Ort Mühldorf, Deutschland
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