Vier Städte kämpfen um die Olympischen Spiele: Wer gewinnt den Zuschlag?

Berlin, Deutschland - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) drängt darauf, Deutschland für die Olympischen und Paralympischen Spiele zwischen 2036 und 2044 ins Rennen zu schicken. DOSB-Chef Thomas Weikert bezeichnete die Chancen für eine erfolgreiche Bewerbung als gut und betonte, dass im Auswahlprozess das beste Konzept für die Nation gefunden werden soll. Bis zum Meldeschluss am Samstag haben sich vier Städte und Regionen mit ihren Bewerbungen gemeldet: Berlin, München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr. Weikert äußerte sich positiv über die vier hochwertigen Konzepte und plant, diese bis Ende September mit den Bewerbern weiterzuentwickeln, um sie am 6. Dezember bei einer Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main vorzustellen, wie der Weser-Kurier berichtet.
Alle Bewerber beabsichtigen, die Bürger aktiv in ihre Planungen einzubeziehen, was besonders wichtig ist, nachdem frühere Bewerbungen von Städten wie München und Hamburg trotz sportlicher Ambitionen an Bürgernein gescheitert sind. Diese Bürgerbeteiligung ist eine zentrale Voraussetzung für die Realisierung großer Sportveranstaltungen und spiegelt den gesellschaftlichen Stellenwert der Olympischen Bewegung wider, so der DOSB.
Beteiligung und Gesellschaftliche Auswirkungen
In der Diskussion um die gesellschaftlichen Auswirkungen des Sports betont Weikert auch den Mehrwert von Sportgroßveranstaltungen. Olympische Spiele können als Katalysatoren für gesellschaftlichen Wandel und internationale Zusammenarbeit wirken. Dies wird auch durch die Vorfreude auf die Paralympischen Spiele 2024 in Paris gestützt, bei denen eine Mehrheit der Befragten angibt, dass sie durch die Olympischen Spiele positiv beeinflusst werden.
Die Städte Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr haben bereits aktiv ihre Konzepte entwickelt. In Berlin präsentierten am 27. Mai unter anderem Ministerpräsident*innen und Sachsens Innenminister ihre Ideen. Regierender Bürgermeister Kai Wegner unterstrich die Möglichkeit für Frieden und Solidarität in der Stadt. Nordrhein-Westfalen stellte seine Pläne am 28. Mai im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln vor. Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte den Fokus auf die Sportler sowie eine sportbegeisterte Bevölkerung.
Ähnlich äußerte sich Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, der die Stadt als sportbegeisterte Active City vorstellte. München machte bereits am 20. Mai mit seinen Plänen auf sich aufmerksam und hatte die DOSB-Delegation am 31. Mai im Olympiapark empfangen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder unterstützte diese Bewerbung. Die Erfüllung der Mindestanforderungen der jeweiligen Konzepte wird vor der Präsentation in Frankfurt am Main geprüft.
Zukunftsausblick und Zeitplan
Es sind bereits weitere Schritte geplant: Die Bewerber sind bis Ende Juni 2026 dazu aufgerufen, Referenden zur gesellschaftlichen Unterstützung durchzuführen. So plant München ein Bürgervotum für den 26. Oktober, während Hamburg und Nordrhein-Westfalen ihre Einbindungen im Frühjahr 2026 durchführen wollen. Die finale Entscheidung über den deutschen Bewerber für die Olympischen Spiele soll bis Herbst 2026 in einer außerordentlichen DOSB-Mitgliederversammlung getroffen werden.
Die letzte Austragung der Olympischen Spiele in Deutschland fand 1972 in München statt. Ob sich Deutschland nun für 2036, 2040 oder 2044 bewerben möchte, bleibt noch unklar. Die Bewertungskriterien und die Zusammensetzung des Auswahlgremiums sind ebenfalls noch nicht festgelegt, was die Spannung um die weiteren Entwicklungen erhöht.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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