Bischof Hanke tritt zurück: Weg frei für Pater Gregor und Neuanfang!

Bischof Gregor Hanke tritt am 8. Juni 2025 zurück, um als einfacher Pater zu wirken. Sein Rücktritt folgt auf zahlreiche Herausforderungen.
Bischof Gregor Hanke tritt am 8. Juni 2025 zurück, um als einfacher Pater zu wirken. Sein Rücktritt folgt auf zahlreiche Herausforderungen. (Symbolbild/NAG)

Eichstätt, Deutschland - Am heutigen Pfingstsonntag, dem 8. Juni 2025, hat Bischof Gregor Maria Hanke seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der 70-jährige Geistliche leitete die Diözese Eichstätt seit seiner Weihe im Jahr 2006. Der Rücktritt wurde von Papst Franziskus kurz vor dessen Tod angenommen und offiziell im Vatikan bestätigt. Hanke beabsichtigt, künftig als einfacher Seelsorger unter dem Namen Pater Gregor tätig zu sein und verzichtet auf alle Bischofsinsignien.

In einem persönlichen Schreiben an die Mitarbeiter des Bistums nannte Hanke seine Beweggründe für den Rücktritt, darunter das Verlangen nach Seelsorge und innere Auseinandersetzung. Der Bischof hat in seiner Amtszeit zahlreiche Herausforderungen bewältigen müssen, darunter mehrere Missbrauchsfälle, Konflikte innerhalb der Universitätsleitung und einen Finanzskandal mit einem geschätzten Schaden von über 45 Millionen US-Dollar. Diese Belastungen führten zu einer „inneren Ermüdung“, die seine Entscheidung maßgeblich beeinflusste.

Seine Zeit in Eichstätt

Gregor Hanke wird oft als konservativer und reformkritischer Bischof beschrieben. Während seiner Amtszeit blockierte er viele Reformbestrebungen innerhalb der katholischen Kirche, einschließlich des Synodalen Weges, der eine tiefgreifende Reform der Kirche anstrebt. Diese Haltung trifft auf wachsenden Widerstand aus verschiedenen katholischen Verbänden und Reforminitiativen, die sich für eine tiefgehende Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und für eine Modernisierung der Kirche starkmachen. So plädieren 14 katholische Organisationen für die Fortsetzung der synodalen Prozesse in Deutschland, um die Glaubwürdigkeit der Kirche zu stärken und Reformhemmnisse abzubauen.

Hanke, der darauf hinweist, dass er viele Jahre in kirchlicher Leitungsverantwortung gedient hat – zunächst als Abt der Benediktinerabtei Plankstetten – lässt nach seinem Rücktritt eine Vakanz auf dem bischöflichen Stuhl zurück. Das Domkapitel wird gebeten, innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator zu wählen, während Papst Leo XIV. die Ernennung eines neuen Bischofs vornehmen wird.

Zukunftsausblick und Abschied

Die offizielle Verabschiedung von Gregor Hanke findet am 6. Juli 2025 im Rahmen einer Vesper statt. Trotz seines Rücktritts wünscht sich Hanke keinen großen Abschied und blickt dankbar auf seine Zeit in Eichstätt zurück. In seiner Botschaft kündigte er an, dass er künftig Menschen in Glaubensfragen begleiten und sie auf die Sakramente vorbereiten möchte. Dies zeigt sein Bestreben, wieder näher am Menschen zu sein und direkt in der Seelsorge zu arbeiten.

Mit Hankes Rücktritt und dem vorherrschenden Reformdruck innerhalb der Kirche befinden sich sowohl die Diözese Eichstätt als auch die katholische Kirche in Deutschland an einem kritischen Wendepunkt. Der Katholikentag in Erfurt hat gezeigt, dass die Kirche auch heute relevant sein kann, und fordert eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihren strukturellen und sozialen Herausforderungen.

Die Debatte und der Diskurs innerhalb der Kirche bleiben angespannt, während katholische Reformgruppen und Verbände auf eine tiefere Beteiligung und Reformen drängen. Ein zukunftsgerichteter Dialog über die Rolle der Bischöfe und eine echte Teilhabe des Kirchenvolkes sind essentielle Themen für die weitere Entwicklung der katholischen Kirche in Deutschland.

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Ort Eichstätt, Deutschland
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