Kinder finden Granate aus dem Zweiten Weltkrieg in Eberswalde!

Kinder finden Granate aus dem Zweiten Weltkrieg in Eberswalde!

Eberswalde, Deutschland - Am Donnerstag, den 13. Juni 2025, machten Kinder im Hort von Eberswalde (Barnim) eine ungewöhnliche Entdeckung: Während sie auf einem Schotterplatz Fußball spielten, stießen sie auf eine Handgranate, die aus dem Boden ragte. Diese Granate, ein funktionsfähiges Modell sowjetischer Bauart, stammt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und stellte somit eine erhebliche Gefahr dar. Glücklicherweise berührten die Kinder den Sprengkörper nicht und informierten sofort eine verantwortliche Person vor Ort, was eine schnelle Reaktion ermöglichte. Sie bewiesen damit, dass sie ein gutes Händchen für Sicherheit haben, und trugen zur Vermeidung eines möglicherweise tragischen Unfalls bei. rbb24 berichtet.

Nach der Meldung wurden Spezialisten des Munitionsbergungsdienstes zur Stelle gerufen. Diese konnten die Granate erfolgreich freilegen und einen Sperrkreis von 50 Metern um die Gefahrenstelle einrichten. Neun Anwohner mussten aus ihren Wohnungen evakuiert werden, während rund hundert Hortkinder in Sicherheit gebracht wurden. Nach den erforderlichen Maßnahmen wurde die Handgranate kontrolliert gesprengt. Eberswalde-Barnim fügt hinzu, dass die Region eine bedeutende Geschichte während des Zweiten Weltkriegs hat, die die Entdeckung dieses Sprengkörper erklärt.

Geschichtlicher Kontext von Eberswalde

Eberswalde spielte im Zweiten Weltkrieg eine zentrale Rolle, nicht nur aufgrund seiner geografischen Lage, sondern auch wegen seiner militärischen Bedeutung. Die Stadt war Standort der 3. Schützenbrigade und des Artillerieregiments 75. Auch ein Außenlager des Frauen-KZ Ravensbrück befand sich dort, was die Schrecken des Krieges unmissverständlich belegt. Während der letzten Kriegsjahre war Eberswalde Ausweichquartier des Oberkommandos der Kriegsmarine und ein Durchgangsort für hochrangige NS-Funktionäre wie Hermann Göring und Joseph Goebbels. Besonders markant bleibt die Einnahme der Stadt am 24. April 1945 durch die sowjetischen Truppen der 61. Armee, die dies ohne großen Widerstand vollzogen. Dies zeigt, wie wichtig die Stadt für die deutschen Streitkräfte war, um strategisch wichtige Punkte zu schützen.

Die Zeugen der Vergangenheit sind in der Stadt noch immer sichtbar. Einschusskrater durch Maschinengewehr- und Karabinerfeuer waren bis Ende der 1990er Jahre an vielen Fassaden zu sehen. Zudem gab es Berichte über Vergewaltigungen gegenüber der Zivilbevölkerung, bevor die Rote Armee schnell eine provisorische Ordnung herstellte. Die Zerstörungen, verursacht durch die SS, sollten verhindern, dass den sowjetischen Truppen eine intakte Stadt in die Hände fiel. Quellen aus dem Bundesarchiv belegen, dass Eberswalde auch eine Rolle in der Wehrwirtschaftsorganisation spielte.

Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit

Die rüstungs-industriellen Aktivitäten in Eberswalde waren eng mit der Ausbeutung der Region verbunden. Während des Krieges wurden viele Zivilisten und Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit eingesetzt, um die deutsche Kriegsmaschinerie aufrechtzuerhalten. Das Bundesarchiv bietet wertvolle Informationen über diese Thematik und zeigt, wie wirtschaftliche Ressourcen in den besetzten Gebieten ausgebeutet wurden. Solche Archive sind unermesslich wertvoll für die Erforschung der dunkelsten Kapitel der Geschichte und dienen als Erinnerung an die Schrecken, die hier stattfanden.

Zusammenfassend bedeutet der Vorfall in Eberswalde nicht nur einen glücklichen Ausgang für die Kinder und Anwohner, sondern wirft auch einen Schatten auf die Geschichte der Stadt und die Spuren des Krieges, die auch heute noch sichtbar sind. Eberswalde bleibt ein Mahnmal für die Vergangenheit und ein Ort, der die Verantwortung trägt, aus diesen Fehlern zu lernen.