Knappe Ernten in Brandenburg: Erdbeeren und Spargel fallen zurück!

Knappe Ernten in Brandenburg: Erdbeeren und Spargel fallen zurück!

Brandenburg, Deutschland - In Deutschland blickt die Landwirtschaft mit gemischten Gefühlen auf die Erntesaison 2023 zurück. Die aktuellen Zahlen zur Erdbeer- und Spargelernte sind ein Zeichen für wachsende Herausforderungen. Der Rückgang bei den Erträgen und der Anbaufläche ist beunruhigend – und das nicht nur für Landwirte, sondern auch für die Liebhaber dieser beliebten Früchte.

Besonders in Brandenburg ist die Situation alarmierend. So wurden hier im Jahr 2023 gerade mal 640 Tonnen Erdbeeren geerntet, die niedrigste Ernte seit 1991. Im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 760 Tonnen waren, zeigt sich ein deutlicher Rückgang, der auf die verkleinerte Anbaufläche zurückzuführen ist. Der Spätfrost Anfang Mai hatte zudem verheerende Auswirkungen auf die Blütenbildung. Dieses Jahr wurden die Freiland-Erdbeeren nur auf 118 Hektar angebaut, ein Rückgang von 24 Prozent im Vergleich zu 156 Hektar im Vorjahr. Nur zum Vergleich: 2017 waren es noch über 530 Hektar, wie rbb24.de berichtet.

Der Hektarertrag hat sich zwar leicht verbessert und liegt bei rund 55 Dezitonnen – ein Plus von vier Dezitonnen im Vergleich zu 2022 – dennoch fällt die Gesamternte im deutschlandweiten Vergleich alarmierend niedrig aus. Rund 75.500 Tonnen wurden bundesweit geerntet, die geringste Menge seit 30 Jahren, was einem Rückgang von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch in anderen Bundesländern wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ist die Ernte stark betroffen, wobei es in einigen Regionen durch anhaltende Regenfälle sogar zu Ausfällen kam, wie Spiegel.de analysiert hat.

Spargelernte ebenfalls betroffen

Aber nicht nur die Erdbeeren haben gelitten, auch die Spargelernte in Deutschland ist gesunken. 2023 belief sich die Spargelernte auf 98.900 Tonnen, das bedeutet einen Rückgang um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ist die niedrigste Menge seit 2010. In Brandenburg wurden 18.700 Tonnen Spargel geerntet, was ebenfalls einen Rückgang von 1.500 Tonnen im Vergleich zu 2022 bedeutet. Die Anbaufläche verringerte sich auf etwa 3.400 Hektar, ein Minus von knapp 160 Hektar, wie rbb24.de feststellt.

Die Produktionsbedingungen waren zunächst günstig, da das Erntefenster aufgrund eines frühen Saisonstarts länger war. Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins, äußerte sich trotz der Rückgänge zufriedenstellend: „Das Jahr war für die Spargelbauern vernünftig.“ Dennoch bleibt die Frage, wie lange solche Erträge bei steigenden Betriebskosten und Inflation tragbar sind. Diese Faktoren führen zu höheren Preisen für Obst und Gemüse und senken gleichzeitig die Nachfrage, was sich negativ auf die Anbauflächen auswirkt, wie Zeit.de berichtet.

Insgesamt bleibt die Lage angespannt, und die hiesigen Landwirte haben mit Herausforderungen zu kämpfen, die weit über die Naturgewalten hinausgehen. Die Frage ist, welche Strategien sie entwickeln können, um die künftigen Ernten zu sichern und ob die Verbraucher sich auf teurere Preise einstellen müssen.

Details
OrtBrandenburg, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)