Blaualgenalarm in Brandenburg: Diese Seen sind jetzt tabu!
Blaualgenalarm in Brandenburg: Diese Seen sind jetzt tabu!
Alt Zeschdorf, Deutschland - Die sommerlichen Temperaturen laden viele Brandenburger und auch Kölner dazu ein, das Wasser zu genießen und sich zu erfrischen. Doch in einigen Gewässern, wie etwa dem Hohenjesarscher See in Alt Zeschdorf, wird das Baden aufgrund eines hohen Auftretens von Blaualgen (Cyanobakterien) zum Risiko. Laut einem Bericht von maz-online.de gibt es hier bereits seit Mai beanstandete Wasserqualitäten und wiederholte Probleme mit diesen mikroskopisch kleinen Organismen.
Mike Bartsch, Amtsdirektor von Lebus, hebt hervor, dass die Ursache für den hohen Blaualgenbefall unklar bleibt. Die Förderung von Algenwachstum kann durch verschiedene Faktoren wie Nährstoffeinträge, hohe Temperaturen und einen niedrigen Wasserstand begünstigt werden. Daher wird in der Region auch in Potsdam ein vermehrtes Auftreten von Blaualgen in den Havelgewässern vorhergesagt, insbesondere im Groß Glienicker See.
Gesundheitliche Risiken
Blaualgen sind nicht zu verwechseln mit gewöhnlichen Algen; sie sind vielmehr gram-negative Bakterien und zählen zu den ältesten Lebensformen auf der Erde. Diese Bakterien sind in der Lage, gesundheitsgefährdende Toxine zu produzieren, insbesondere bei optimalen Wachstumsbedingungen wie großer Hitze und nährstoffreichem Wasser. Die Apotheken Umschau warnt, dass Symptome wie Hautreizungen, Übelkeit und Atemwegsbeschwerden auftreten können, insbesondere bei Kleinkindern, Schwangeren und immungeschwächten Personen. Wenn das Wasser trüb erscheint, sollte man das Baden unbedingt vermeiden.
Besonders gefährlich ist die Situation für Hunde. Im Tegeler See in Berlin-Reinickendorf gab es sogar einen Todesfall eines Hundes, der an Blaualgentoxinen starb. Daher wird Hundebesitzern geraten, ihre Tiere an die Leine zu nehmen und den Kontakt zu kontaminiertem Wasser zu vermeiden. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit weist darauf hin, dass Toxinwerte für Hunde auch dann gefährlich sein können, wenn diese unter den Grenzwerten für Menschen liegen.
Wasserqualität und Vorsichtsmaßnahmen
Die aktuelle Badewasserqualität in Brandenburg ist insgesamt zufriedenstellend, auch wenn an einigen Seen, wie dem Beetzsee und Rangsdorfer See, die Sichttiefe eingeschränkt ist. Die größte Sichttiefe wurde am Gollinsee mit fünf Metern festgestellt. Gesundheitsämter überwachen die Badegewässer regelmäßig, um eventuelle Cyanobakterienblüten festzustellen. Bei Verdacht auf eine Blüte werden Wasserproben entnommen und analysiert, sodass entsprechende Warnhinweise und Verbote erlassen werden können.
- Aktuell empfohlene Vorsichtsmaßnahmen für Badende:
- Bei trübem Wasser das Baden vermeiden.
- Nach Kontakt mit potenziell kontaminiertem Wasser gründlich abduschen.
- Bei Symptomen wie Übelkeit oder Hautreizungen sofort einen Arzt aufsuchen.
- Hunde stets im Auge behalten und bei Kontakt mit Blaualgen sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Die Nährstoffe Phosphor und Stickstoff, oft verursacht durch Düngemittel, tragen zur Ausbreitung von Blaualgen bei, was durch den Klimawandel zusätzlich begünstigt wird. Durch die steigenden Temperaturen erwärmen sich die Gewässer schneller, was die Häufigkeit von Algenblüten erhöht.
Damit die Freude am Baden nicht von gesundheitlichen Risiken getrübt wird, ist es wichtig, die lokalen Warnhinweise zu beachten und sich über die Wasserqualität zu informieren. Sommerzeit kann auch eine wertvolle Gelegenheit sein, Verantwortung für die eigene Gesundheit und die von tierischen Begleitern zu übernehmen.
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Ort | Alt Zeschdorf, Deutschland |
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