Skrupelloser Angriff auf Vielfalt: Bad Freienwalde erschüttert!

Gewaltsamer Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde durch vermummte Täter: Politische Reaktionen und Forderungen nach Aufklärung.
Gewaltsamer Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde durch vermummte Täter: Politische Reaktionen und Forderungen nach Aufklärung. (Symbolbild/NAG)

Skrupelloser Angriff auf Vielfalt: Bad Freienwalde erschüttert!

Bad Freienwalde, Deutschland - Ein gewaltsamer Zwischenfall hat am Sonntagmittag das Straßenfest in Bad Freienwalde, das unter dem Motto Vielfalt und gegen Queerfeindlichkeit stand, getrübt. Eine Gruppe von 10 bis 15 Vermummten stürmte das Fest kurz vor der offiziellen Eröffnung und verletzte dabei mindestens zwei Personen, darunter auch Familien mit Kindern. Die Angreifer waren mit Schlagwerkzeugen und Holzstöcken bewaffnet und zeigen ein hohes Maß an Organisation, was aus Aussagen von Augenzeugen hervorgeht. Hierbei wurde ein Kommando „Abbruch“ verwendet, was auf eine gezielte Vorgehensweise hinweist. Der Vorfall wird als rechtsextrem eingestuft. So berichtet die taz, dass ein Angreifer mit einer schwarz-weiß-roten Sturmhaube gesehen wurde.

Die Polizei, die zunächst nicht vor Ort war, trat erst nach dem Vorfall ein. Die Zustandekommen des Angriffs wird nun vom Staatsschutz ermittelt, wobei die Täter umgehend flüchteten und bis Sonntagabend nicht identifiziert werden konnten. Zudem gab es Berichte über eine unsichere Polizeipräsenz trotz vorheriger Hinweise auf mögliche Störungen. Samuel Signer, Versammlungsleiter, äußerte sich kritisch über die Reaktionszeit der Polizei und deren Einsatz.

Solidarität und Reaktionen

In der Folge des Angriffs meldeten sich zahlreiche Politiker und Gruppen zu Wort. Brandenburgs Innenminister René Wilke verurteilte die Tat als einen Angriff auf das gesellschaftliche Zusammenleben und forderte eine zügige Aufklärung. Auch die Amadeu Antonio Stiftung nannte den Vorfall einen klaren Ausdruck extremistischer Gewalt und mahnte zur Wachsamkeit, insbesondere bei künftigen queeren Veranstaltungen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen einen besorgniserregenden Anstieg queerfeindlicher Straftaten in Deutschland, wie im Bericht zur Kriminalität belegt wird. So wurden im Jahr 2023 mehr als 1.700 solcher Straftaten registriert, was einem Anstieg von fast 50% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Politiker wie Katrin Göring-Eckardt und Erik Stohn beschrieben den Vorfall als organisierte Einschüchterung, während der AfD-Landesvorsitzende René Springer eine lückenlose Aufklärung und eine Verurteilung aller Gewaltakte aus politischen Lagern forderte.

Ein Fest für Vielfalt trotz der Gewalt

Trotz des Angriffs fand das Fest mit einer deutlich gesenkten Stimmung und unter schwer bewaffneter Polizeipräsenz fort. Die Veranstalter des Bündnisses „Bad Freienwalde ist bunt“ setzten sich weiterhin für ein Zeichen der Vielfalt und gegen Diskriminierung ein, was durch die Teilnahme von rund 400 Personen, einschließlich queerer Menschen und Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung, deutlich wurde. Das Fest feierte in diesem Jahr seine fünfte Auflage, und gegen die Rechtsextremismusbedrohung wurde eindringlich gewarnt. Die Berichterstattung über solche Vorfälle und die Solidarisierung mit den Opfern sind essenziell, um die Sichtbarkeit für ein buntes und vielfältiges Brandenburg zu fördern.

Die Vorfälle in Bad Freienwalde sind nicht isoliert. Immer wieder kommt es zu Störungen und Bedrohungen auf gleichartigen Veranstaltungen. Die besorgniserregende Radikalisierung unter Jugendlichen in der Region, wie durch Tom Kurz von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt beschrieben, stellt eine Herausforderung dar, der sich Politik und Gesellschaft gemeinsam stellen müssen.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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