Grenzkontrollen in Polen: Was Pendler jetzt dringend wissen müssen!

Grenzkontrollen in Polen: Was Pendler jetzt dringend wissen müssen!

Guben, Deutschland - Polen hat am 7. Juli 2025 seine stationären Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze eingeführt, ein Schritt, der trotz der wachsenden Reisewelle sowohl Pendler als auch touristische Reisende betrifft. Diese Maßnahme wird von der polnischen Grenzpolizei sowie weiteren Behörden durchgeführt und zielt darauf ab, die illegale Migration und Grenzübertritte zu bekämpfen. Besonders an der Stadtbrücke zwischen Guben und Gubin müssen sich Fahrzeuge und Fußgänger stichprobenartigen Kontrollen unterziehen. Pendler sind angehalten, einen gültigen Personalausweis oder Reisepass sowie einen Arbeits- oder Aufenthaltsnachweis mitzuführen, um die Prozedur zu erleichtern. LR Online berichtet, dass die Woiwodschaft Lubuskie empfiehlt, während der Kontrolle das Fenster zu öffnen und das Innenlicht ein- beziehungsweise auszuschalten.

Die neue Regelung bringt auch Herausforderungen mit sich. Pendler sollten Stoßzeiten meiden, insbesondere freitags zwischen 18 und 22 Uhr sowie samstags und sonntags in den frühen Nachmittagsstunden. Wartezeiten sind an der polnischen Grenze nicht selten, und auch Fußgänger und Radfahrer müssen mit Kontrollen rechnen. Für Kinder, die alleine reisen, ist ein eigener Reisepass sowie eine Erlaubnis der Eltern vorgeschrieben.

Kontrollen als Antwort auf Migration

Der Grund für die verschärften Kontrollen liegt in der anhaltenden Problematik der illegalen Migration. Bereits seit Oktober 2023 gibt es auf deutscher Seite Kontrollen für Reisende aus Polen, zur Eindämmung solcher Praktiken. In den letzten Jahren sind zahlreiche menschenunwürdige Einreisen und Schlupflöcher für Schleuser entdeckt worden. Bis Juli 2023 wurden an deutschen Landgrenzen über 7.900 unerlaubte Einreisen registriert, sodass auch die Bundesregierung Druck aufgesetzt hat, die Kontrollen zu verschärfen. Laut Tagesspiegel fordert Sachsens Wirtschaftsminister eine rasche Klärung, um wirtschaftliche Einbußen durch die Grenzkontrollen zu vermeiden.

Unterdessen gibt es auch Berichte über die rechtsextreme Bürgerwehr „Ruch Obrony Granic“, die an der Grenze patrouilliert und somit eine zusätzliche Gefahrenquelle darstellt. Die Mitglieder dieser Gruppe führen illegale Kontrollen durch, was in Polen strafbar ist. Betroffene Pendler sollten daher auf amtliche Ausweise bestehen und können sich an ein deutsch-polnisches Team in Guben wenden, um Unterstützung zu erhalten.

Kooperation zwischen Deutschland und Polen

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat die polnischen Kontrollen als Erfolg gewertet und betont, dass Polen bereit ist, diese Maßnahmen zurückzunehmen, sofern auch Deutschland seine Grenzkontrollen beendet. Die enge Zusammenarbeit beider Länder ist dabei entscheidend, um die Situation zu normalisieren und die Freizügigkeit innerhalb der EU zu gewährleisten. Die neuen Kontrollen sind zunächst bis zum 5. August 2024 befristet, können aber möglicherweise verlängert werden, abhängig von den zukünftigen Entwicklungen im Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS), das im Juni 2026 in Kraft treten soll. Tagesschau hebt hervor, dass die Vorübergehenden Kontrollen an der Grenze nicht nur zur Bekämpfung illegaler Migration dienen, sondern auch eine wichtige Maßnahme innerhalb der EU zur Neuordnung der Migration darstellen.

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OrtGuben, Deutschland
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