Wärme aus der Tiefe: Geothermie-Projekt in der Niederlausitz startet!
Wärme aus der Tiefe: Geothermie-Projekt in der Niederlausitz startet!
Cottbus, Deutschland - Ein heißes Thema in Brandenburg: Die Nutzung von Erdwärme steht im Fokus der regionalen Energiepolitik. Wie Cityreport berichtet, wird im Spätherbst 2025 eine geologische Landesaufnahme zwischen Cottbus und Guben durchgeführt, um die Tiefengeothermie in der Region näher zu untersuchen. Heute, am 7. Juli 2025, beginnen die vorbereitenden Untersuchungen, die in den kommenden Wochen wichtige Grundlagen für die Wärmeversorgung der Region schaffen sollen.
Die brandenburgische Regierung hat das Landesamt für Geologie und Rohstoffe (LBGR) mit einer umfassenden Seismik-Kampagne beauftragt, die auf mögliche wasserführende, heiße Schichten – auch Aquiferen genannt – abzielt. Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach betont, dass die Geothermie eine zentrale Rolle in den Bemühungen um eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung spielt. „Die geothermischen Potenziale müssen unbedingt besser genutzt werden“, erklärt Steinbach. Das Ministerium fördert diese Initiative mit 3 Millionen Euro.
Geothermie – Ein Weg in eine nachhaltige Zukunft
Was steckt hinter der Geothermie? Diese Form der Energiegewinnung nutzt die in der Erdoberfläche gespeicherte Wärme und hat viele Vorteile: Sie ist regional verfügbar, zuverlässig und klimaneutral. Vor allem die Tiefengeothermie, die wasserführende Schichten ab etwa 1.000 Metern nutzt, gilt als regenerative und grundlastfähige Wärmequelle, die in die Wärmenetze und industrielle Prozesse integriert werden kann. Die Detailkenntnisse über die geologischen Strukturen in Brandenburg sind jedoch bislang ungenügend, um verlässliche Aussagen zur geothermischen Nutzung zu treffen, so LBGR.
Im Rahmen der bevorstehenden Kampagne wird eine seismische 2D-Erkundung durchgeführt, bei der künstlich erzeugte seismische Wellen durch Erdschichten geleitet werden, um Rückschlüsse auf deren Eigenschaften zu ziehen. Dazu werden Geophone an der Erdoberfläche installiert, die die reflektierten Wellen aufzeichnen. Diese Analyse wird wichtige Informationen liefern, um die besten Standorte für zukünftige Geothermieprojekte zu ermitteln. Die Strecke der seismischen Erkundung wird über 100 Kilometer lang sein.
Projekte und Potenziale in der Region
Bereits erprobte Geothermieprojekte in Brandenburg zeigen das große Potenzial dieser Technologie. Unterscheidungen werden etwa in die oberflächennahe und die tiefe Geothermie getroffen. In Brandenburg sind bereits über 71.238 Wärmepumpen im Einsatz, und Projekte wie die Geothermische Heizzentrale in Prenzlau setzen neue Maßstäbe, indem sie Warmwasser aus über 1.000 Metern Tiefe fördern, um den Wärmebedarf der Region zu decken. Diese Projekte verdeutlichen, wie wichtig es ist, die örtlichen Gegebenheiten besser zu verstehen, um diese Wärmequellen effizient zu nutzen.
Die aktuellen Seismik-Erkundungen sollen nicht nur die Grundlagen der Geothermie erweitern, sondern auch eine Planungssicherheit für Kommunen und Industrie schaffen. So betont der Wirtschaftsminister Daniel Keller die Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung im Rahmen dieser Maßnahmen. Durch die Einholung notwendiger Genehmigungen und Abstimmungsprozesse mit Leitungsbetreibern für Trink- und Abwasser sowie Gas, Strom und Öl wird sichergestellt, dass alle Belange der Öffentlichkeit und der Infrastruktur berücksichtigt werden.
Im Herbst 2025 sind zudem Informationsveranstaltungen für Anwohner entlang der Seismik-Strecke geplant, um die Bevölkerung in diesen wichtigen Prozess einzubeziehen. Durch die Nutzung von Geothermie könnte Brandenburg nicht nur fossile Energieträger ersetzen, sondern auch unabhängiger von Energieimporten werden. So laufen hier die Vorbereitungen für eine umweltfreundliche und zukunftsfähige Energieversorgung auf Hochtouren, wie MWAEK berichtet. Es bleibt spannend, wie sich die Entwicklungen rund um die Erdwärme in den kommenden Jahren entfalten werden.
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Ort | Cottbus, Deutschland |
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