Wende zur Windkraft: Lausitzer Unternehmen kämpfen ums Überleben!
Wende zur Windkraft: Lausitzer Unternehmen kämpfen ums Überleben!
Lauchhammer, Deutschland - Die Energiewende in Deutschland steckt in einem gewaltigen Dilemma. Am 8. Juli 2025 stehen zahlreiche Unternehmen in der Windkraftbranche am Rande der Existenz. So hat der Windanlagenhersteller Vestas beschlossen, sein Werk in der Lausitz zu schließen. Dieses Werk stellte seit 2002 Rotorblätter her und war somit ein wichtiger Teil der deutschen Windenergieproduktion. Doch Vestas richtet seine Aktivitäten künftig auf den Bau von Windanlagen für die Hochsee aus, was als dramatischer Wendepunkt für die Windenergie in Deutschland angesehen wird. Auch andere Unternehmen, wie Nordex, reduzieren oder schließen Standorte, was die besorgniserregende Entwicklung in dieser Branche unterstreicht, wie die Kreiszeitung berichtet.
Rechnet man die Insolvenz des Solarglasherstellers in Tschernitz dazu, die circa 240 Arbeitsplätze kostet und als schwerer Schlag für die Lausitz gilt, wird das Ausmaß der Krise in der erneuerbaren Energiebranche klar. Trotz des milliardenschweren Umsteuerns von Geldern seit 2000 bleibt die Frage, ob die staatlichen Förderungen tatsächlich stabile Arbeitsplätze schaffen können. Auch der Lausitzer Allgemeinen Zeitung zufolge ist das Auslaufen der Förderperiode eine große Herausforderung: Viele Windkraftanlagen müssen nun ohne staatliche Unterstützung rentabel wirtschaften.
Kritik an den Rahmenbedingungen
Ein großes Thema in der Diskussion ist die Abhängigkeit von chinesischen Produkten. Diese wird als bedenklich angesehen, da die Konkurrenz aus China mit günstigeren Angeboten auf den Markt drängt. Dazu kommen bürokratische Hürden und hohe Energiepreise, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen erheblich beeinträchtigen. Peter Rasenberger von Grantiro warnt: „Diese Entwicklungen könnten volkswirtschaftliche Probleme nach sich ziehen.“
Die Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen dauern im Durchschnitt bis zu sechs Jahre, was die Attraktivität Deutschlands als Produktionsstandort zusätzlich mindert. Der Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie, Wolfram Axthelm, bleibt jedoch optimistisch und hofft auf zukünftige Genehmigungen und einen Anstieg des Ausbaus von Windkraftanlagen in den kommenden Jahren, so die Kreiszeitung.
Deutschlands Vorreiterrolle in der EU
Trotz aller Schwierigkeiten hat Deutschland in der Europäischen Union eine Vorreiterrolle in der Windkraft und Solarenergie inne. Ende 2022 deckten Wind- und Solarenergie jeweils ein Drittel der installierten Kapazität in Deutschland ab. Laut Daten des Thinktanks Bruegel, die in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht wurden, nimmt Deutschland in vielen Bereichen der grünen Technologie eine zentrale Position ein.
Allerdings zeigt der Vergleich zu anderen Ländern, dass Deutschland in der Herstellung von Batterien hinter Ländern wie Polen und Schweden zurückbleibt. Auch im Bereich der Elektromobilität ist es nur auf den siebten Platz in der EU, mit einem Anteil von 3,9 Prozent E-Autos an der gesamten Fahrzeugflotte. Der Rückgang bei den Neuzulassungen von Elektroautos von 16 Prozent im Jahr 2023 auf 12 Prozent im März 2024 sollte zudem zu denken geben.
Die Bundesregierung steht unter Druck, ihre Klimaschutz- und Energiewende-Ziele zu erreichen. Kritiker, einschließlich des Bundesrechnungshofs, verweisen darauf, dass Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibt. In einer Zeit, wo politischer und wirtschaftlicher Druck wächst, muss die deutsche Wirtschaft sich kontinuierlich neu erfinden, um im globalen Wettbewerb zu bestehen und die zukünftigen Herausforderungen der Energiewende erfolgreich anzugehen.
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Ort | Lauchhammer, Deutschland |
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