Insolvenz-Schock: 250 Jobs gefährdet bei Glasmanufaktur in Tschernitz!
Insolvenz-Schock: 250 Jobs gefährdet bei Glasmanufaktur in Tschernitz!
Tschernitz, Deutschland - Die Glasmanufaktur Brandenburg (GMB) in Tschernitz hat am Montag Insolvenz angemeldet, und die betroffenen 250 Mitarbeiter stehen nun vor unsicheren Zeiten. Laut RBB sind bereits 243 Beschäftigte in Kurzarbeit. Geschäftsführer Nico Succolowsky teilte mit, dass der Insolvenzantrag beim Cottbuser Amtsgericht eingereicht wurde. Die wirtschaftliche Lage in der europäischen Solarindustrie erweist sich als äußerst angespannt, und trotz intensiver Bemühungen wurde bislang keine Restrukturierungslösung gefunden.
Die GMB produziert seit 15 Jahren Solarglas und hat sich das Ziel gesetzt, zur heimischen Produktion und Unabhängigkeit der Lieferketten beizutragen. Doch die Konkurrenz durch subventionierte Produkte aus China hat die Solarmodulfertigung in Deutschland stark unter Druck gesetzt. Der Landrat von Spree-Neiße, Harald Altekrüger, hatte bereits im Januar einen Hilferuf an die Landes- und Bundesregierung gesendet, um die regionale Glasproduktion zu retten.
Wachsende Herausforderungen
Ein weiterer Bericht von n-tv hebt hervor, dass die GMB „kurzfristig wirksame Stützungsmaßnahmen“ benötigt, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Der Betrieb stellt nicht nur einen bedeutenden Arbeitgeber in der Region dar, sondern ist auch der letzte Solarglashersteller in Deutschland. Falls im März keine Unterstützungsentscheidungen getroffen werden, könnte die Produktion eingestellt werden, und das hätte unmittelbare Auswirkungen auf 300 Arbeitsplätze.
Bei der Diskussion über mögliche Lösungen wurde ein Resilienzbonus ins Spiel gebracht, der die Einspeisevergütung für Solarstromerzeuger erhöhen soll, die europäische Produkte kaufen. Während Vertreter von SPD und Grünen diesen Vorschlag unterstützen, zeigen sich die Freien Demokraten skeptisch und lehnen den Resilienzbonus ab.
Ein Blick in die Zukunft
Die Herausforderungen, vor denen die deutsche Solarbranche steht, sind nicht neu, wie auch die Erfahrungen anderer Unternehmen zeigen. So plant beispielsweise der Schweizer Solarzellen-Hersteller Meyer Burger, sein Werk in Freiberg zu schließen, wenn keine Subventionen gewährt werden. Laut Schultze & Braun steht die Branche an einem Wendepunkt: sinkende Herstellungskosten für Photovoltaik-Module und steigende Frachtkosten könnten langfristig die Wettbewerbsposition deutscher Hersteller verbessern.
Es gibt dennoch Lichtblicke; E.on hat herausgefunden, dass Unternehmen mit Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach jährlich Einsparungen von bis zu 100.000 Euro erzielen können – eine ernst zu nehmende Aussicht, die die CO2-Bilanz vieler Firmen positiv beeinflussen könnte. Das zeigt, dass es für die Solarbranche trotz aller Schwierigkeiten noch eine Chance gibt, innovative Wege zu finden und den Markt neu zu beleben.
Die Politiker und Branchenvertreter stehen also vor der Herausforderung, tragfähige Lösungen zu finden, um die Werke und Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Ob die GMB die Wende schafft, bleibt abzuwarten.
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Ort | Tschernitz, Deutschland |
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